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Familie und Beruf – nicht immer einfach zu vereinbaren

Nicht erst in den letzten beiden anstrengenden Jahren sind Eltern oft an ihre Grenzen gekommen, wenn es darum ging, Familien- und Arbeitsleben unter einen Hut zu bringen. Aber mit ein paar hilfreichen Tipps lassen sich Spitzen zumindest abmildern.

Familie und Beruf – nicht immer einfach zu vereinbaren

Menschen zerreißen sich seit Jahrzehnten, weil sie auf der einen Seite hundert Prozent für ihre Familie da sein, auf der anderen Seite aber auch hundert Prozent im Job geben wollen – denn diese Rechnung geht einfach nicht auf. Niemand ist in der Lage, das dauerhaft durchzuhalten. Und schon gar nicht, wenn von beiden Seiten an ihr oder ihm gezerrt und gezogen wird, weil die Situation im jeweils „anderen Lager“ unbekannt ist oder bewusst ignoriert ist. Deshalb bleibt die unangenehme Aufgabe, Ordnung in das Chaos zu bringen, meist an der Person hängen, die eh schon überlastet und ausgelaugt ist – was nicht selten das Fass zum Überlaufen bringt. Die folgenden Tipps helfen Ihnen, zu verhindern, dass es so weit kommt.

1. Selbsthass bringt nichts

Mit Ihrem Unternehmen Workparent unterstützt Daisy Wademan Dowling berufstätige Eltern. Sie rät ihnen dazu, den Austausch mit anderen Eltern zu gründen, Elternnetzwerke ins Leben zu rufen und sich auf keinen Fall ständig einzureden, dass alle anderen „das doch auch schaffen“. Das ist nämlich nicht so. Auch der Vergleich mit den eigenen Eltern ist nicht mehr zeitgemäß: Die Digitalisierung und damit die ständige Erreichbarkeit gab es in ihrem Arbeitsleben oft noch nicht. Und trotzdem wurden wir, wenn wir uns zurückerinnern, des Öfteren auch mal vor dem Fernseher „geparkt“, sobald es heikel wurde …

Wir sollten mit unserer Doppelbelastung realistischer und authentischer umgehen, gleichzeitig aber auch bessere Interessenvertreter und Anwälte für uns selbst und für andere Betroffene werden.

Daisy Wademan Dowling

Wademan Dowling rät allen Eltern, denen das mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf über den Kopf wächst, zu dem folgenden 4-Punkte-Plan zur Korrektur der Verhältnisse:

  1. Nicht resignieren, sondern akzeptieren. Niemand muss Schuldgefühle haben, wenn er besonders in der aktuellen Situation überfordert ist. Insbesondere das Homeoffice in Kombination mit Homeschooling oder der Kinderbetreuung zu Hause lässt die berufliche zusehends mit der privaten Welt verschmelzen. Hier ist es wichtig, zumindest für gewisse Momente, klare Grenzen zu setzen und sich nur auf eine Sache zu konzentrieren – und das zu 100 Prozent.
  2. Partner in Crime. Verbünden Sie sich mit anderen Eltern und reden Sie über die gemeinsame Belastung. Sie werden sehen, dass die Probleme überall ähnlich sind. Fragen Sie offen danach, wie andere damit umgehen und wo es vielleicht auch hakt. Gemeinsam lassen sich oft ganz neue Perspektiven und damit auch Lösungen finden.
  3. Gemeinsam stark. Gründen Sie Elternnetzwerke – vor allem innerhalb Ihres Unternehmens. Sprechen Sie mit der Personalabteilung, mit Ihren Vorgesetzten. Was kann das Unternehmen tun, um berufstätige Eltern, aber auch diejenigen, die vielleicht gerade darüber nachdenken, eine Familie zu gründen, es aus Sorge um die Vereinbarkeit aber nicht tun, zu unterstützen? Kann vielleicht eine Betreuungssituation auch betrieblich unterstützt verbessert werden? Kann man Betroffenen die Hand reichen und ihnen mehr Luft geben?
  4. Planen Sie Aktivitäten. Organisieren Sie Workshops oder auch Vorträge zu Themen wie Zeitmanagement, Kinderbetreuung oder Homeschooling. Setzen Sie sich zusammen für einen Berufskindergarten ein, organisieren Sie Nachbarschaftshilfe. Seien Sie aktiv und das zusammen mit anderen Eltern. Das allein wird Ihnen aus dem Bad im Selbstzweifel heraushelfen.
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Zusammenfassung (Artikel)

Schluss mit den Schuldgefühlen!

Wie berufstätige Eltern in Pandemiezeiten der „Unzulänglichkeitsfalle“ entkommen.

Daisy Wademan Dowling Harvard Business Manager
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2. Aufgaben auf- und fair verteilen

Besonders für Frauen kann Familienleben enorm belastend sein, und viele fühlen sich in einem Hamsterrad gefangen – das zermürbt. Patricia Cammarata hat dem Grund für diese erdrückende Erschöpfung den Namen „Mental Load“ gegeben. Sie meint damit die vielen (kleinen) Dinge, die zwar jede für sich eher banal daherkommen mag, die aber in Summe eine echte Belastung darstellen. Dinge wie die Wäsche, Kochen, die Küche aufräumen, Spülmaschine ein- und ausräumen, schnell noch ein Brot besorgen, das Kind zum Fußball fahren, schnell noch mal durchsaugen … In den meisten Familien übernimmt weiterhin die Frau diese Aufgaben – oft ungefragt und irgendwie auch selbstverständlich. Aber das muss nicht sein, übrigens auch dezidiert nicht, wenn der Mann voll berufstätig und seine Frau zu Hause oder in Teilzeit beschäftigt ist.

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Raus aus der Mental-Load-Falle

Wie man Verantwortung abgibt, loslässt und glücklich wird.

Patricia Cammarata Beltz Verlagsgruppe
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Genau beim „Selbstverständlichen“ sollte deshalb angesetzt werden. Auf der einen Seite dürfen Partner und Kinder es nicht als gegeben ansehen, dass das alles erledigt wird. Andererseits muss man aber auch selbst schauen, dass man es nicht einfach aus Selbstverständlichkeit macht. Die folgenden Fragen helfen dabei, sich die eigene Situation bewusst zu machen, um dann aus dem Hamsterrad auszubrechen.

  • Ihre Arbeit ist wertvoll! Der Unterschied zum vollzeitbeschäftigten und fest angestellten Partner ist, dass die Hausarbeit in der Regel nicht entlohnt wird. Dabei ist die Arbeit nicht weniger anstrengend und vor allem auch nicht weniger wichtig. Daher steht auch einer Vollzeitmama oder einem Vollzeitpapa ein Gehalt zu. Und dieses muss vom Partner kommen. Schreiben Sie dazu über eine Woche auf, wie viele Stunden Sie mit der Hausarbeit und der Kinderbetreuung verbringen. Multiplizieren Sie diese Zahl mit 4 – für vier Wochen – und berechnen Sie dann Ihren „Monatslohn“ auf der Basis von einem Stundensatz zwischen 12 und 16 Euro. Diese Rechnung legen Sie Ihrem Partner in einem ruhigen Moment vor – und dann reden Sie darüber. Das Ziel dieser Übung ist nicht, dass Sie damit reich werden. Das Ziel ist, klarzumachen, wer was leistet – und dass die Arbeit eine Gegenleistung verlangt.
  • Kürzen Sie Ihre To-do-Liste! Betrachten Sie Ihre tägliche oder auch wöchentliche Aufgabenliste einmal unter dem Aspekt: „Was muss, was kann, was muss nicht?“ Sie werden feststellen, dass es da einige Punkte gibt, die Sie streichen können. Geben Sie bestimmte Dinge wie zum Beispiel Hemden oder Blusen in die Reinigung, statt sich selbst damit abzumühen. Tun Sie sich mit anderen Eltern zusammen und gründen Sie Mitfahrgelegenheiten zu den Freizeitaktivitäten Ihrer Kinder. Und: Braucht es wirklich am Wochenende immer einen frischen Kuchen?
  • Spielen Sie nicht den Roboter! Viele Aufgaben, die Sie übernehmen, werden gar nicht gesehen, weil Sie diese schon erledigt haben, bevor andere Sie überhaupt wahrgenommen haben. Hören Sie auf, alles sofort und selbstverständlich zu machen. Nehmen Sie die Wäsche: Lassen Sie einfach mal das Lieblingsshirt Ihres Kindes liegen, bügeln Sie das Hemd des Mannes nicht oder kaufen Sie einfach mal an einem Tag kein frisches Brot. Sie werden sehen, wie schnell der Rest der Familie plötzlich aufmerksam wird.
  • Die Frage nach dem Warum! Gerade wenn es um die eigenen Kinder geht, tun wir Eltern viele Dinge auch aus Eigennutz. Hinterfragen Sie deshalb bei allem, was Sie tun, immer, warum Sie es tun. Das in stundenlanger Nachtarbeit erstellte Marzipanungetüm namens Torte haben Sie sicher auch für Ihr Kind gemacht, aber zum gleichen Teil auch für sich selbst, um vor den anderen Eltern unter den Geburtstagsgästen zu glänzen. Oder die ständig saubere Wohnung: Ist es überall so geleckt, weil es sein muss oder weil Sie einen Putzfimmel haben? Täte es auch ein Staubsaugerroboter vom Aldi? Seien Sie ehrlich zu sich selbst und fragen Sie bei all den Dingen auch einfach mal: „Warum noch mal mache ich das jetzt?“
  • Atmen Sie durch! Es muss nicht immer perfekt sein. Wenn Ihre Kinder in ihren Zimmern eine andere Art von Aufräumen zelebrieren, als Sie das erwarten, atmen Sie durch und nörgeln Sie nicht gleich. Machen Sie einfach die Tür zu – Sie müssen ja dort nicht schlafen und spielen.
  • Nichts ist wirklich perfekt! Wie oben schon beschrieben, meistert kaum eine Familie das Familienleben mit all seinen Facetten perfekt. Brechen Sie diese Einsicht auf all die Arbeiten herunter, die Sie im Haus und für die Familie tun. Es muss nicht alles perfekt sein, und Sie brauchen das auch nicht.

Sobald Sie sich diese Dinge bewusst gemacht haben und Ihre Liste mit all Ihren Aufgaben steht, setzen Sie sich mit Ihrer Familie zusammen und teilen Sie die Arbeit auf. Wichtig ist, dass Sie nicht nur kleine Aufgaben abgeben, sondern ganze Aufgabenbereiche. Aus „4 x ein Brot kaufen“ kann man einen Großeinkauf am Wochenende machen, den auch noch jemand anders übernimmt. Einmal das Kind zum Sport fahren? Nein: jede Woche! Diese Regeln sollten nicht nur klar, sondern auch verbindlich sein. Wichtig ist aber, dass Sie sich dann auch nicht mehr einmischen. Ihr Partner und Ihre Kinder werden anders an die Aufgaben herangehen, und das gilt es jetzt zu akzeptieren.

Eine Studie fand heraus, dass Frauen im Durchschnitt drei Stunden pro Woche damit verbringen, Arbeiten, die sie an die Männer delegiert haben, noch mal neu zu machen.

Patricia Cammarata

Um Frust und Ärger zu vermeiden, ist es wichtig, dass zu jeder Aufgabe Konsens besteht, wie das Ziel aussieht und wann die Aufgabe als erledigt gilt. Ziehen Sie dann gemeinsam regelmäßig Bilanz: Sind alle noch auf Kurs? Oder wo hakt es eventuell? Etablieren Sie Gleichberechtigung in Ihrer Familie und pochen Sie darauf, dass diese eingehalten wird. Das führt sicher an der einen oder anderen Stelle mal zu einem Streit, der jedoch oft schnell wieder beigelegt ist. Dauerhaft Frust zu schieben und Erschöpfung zu spüren, ist auf jeden Fall die schlechtere Wahl.

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Zusammenfassung (Buch)

Gute Eltern sind bessere Mitarbeiter

Informelle Weiterbildung par excellence: Familie als Lernort für Führungskräfte.

Joachim E. Lask und Ralph Kriechbaum Springer
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3. Die Bedingungen sind nicht optimal

Sehr direkt und schonungslos gehen übrigens die beiden Journalistinnen Susanne Garsoffky und Britta Sembach mit dem Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Ihrem Buch Die Alles ist möglich-Lüge um. Die These: Familie und Beruf lassen sich nicht miteinander vereinbaren. Laut ihren Aussagen fühlen sich 82 Prozent der berufstätigen Mütter überfordert, andere, in der Regel Akademikerinnen, bleiben zudem kinderlos. Wem der Spagat zwischen Job und Familie gelingt, hat in aller Regel eine Armee an Unterstützern hinter sich, die unsichtbar bleibt – Omi und Opi, Haushälter, Nannys und Freundinnen und Kollegen, die weniger zu tun haben.

Auch Garsoffky und Sembach sprechen das Thema der unbezahlten Hausarbeit an und bemängeln, dass es oft die Frau ist, an der alles hängen bleibt. Die beiden Frauen, beide Mütter übrigens, plädieren deshalb für mehr Unterstützung – und zwar vom Staat. Die könnte wie folgt aussehen:

  • Lebenslaufbezogene Arbeitszeit: Die Arbeitszeiten sollten den Lebenssituationen angepasst werden, und Zeiten ohne Arbeit – weil man sich eben um Kinder daheim kümmert – dürfen nicht mehr rentenrelevant sein.
  • Kindergrundsicherung: Ein staatlicher Zuschuss in Höhe von 350 bis 500 Euro im Monat statt der 219 Euro Kindergeld für jeden.
  • Infrastruktur: Ausbau des Angebotes von qualitativ hoher Kinderbetreuung.
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Zusammenfassung (Buch)

Die Alles ist möglich-Lüge

Was Vorzeige-Managerinnen gelingt, daran scheitert Lieschen Müller – und kann nichts dafür.

Susanne Garsoffky und Britta Sembach Pantheon Verlag
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Parallel sollten auch Unternehmen und Organisationen bessere Voraussetzungen für Familien schaffen:

  • Gleichstellungspolitik: Gleiches Gehalt für den gleichen Job und Teilzeitmöglichkeiten für Väter.
  • Flexible Arbeitszeiten: Möglichkeiten für Mitarbeiter, ihre Arbeitszeit selbst zu bestimmen und keine Überstunden mehr.
  • Freistellungsphasen ermöglichen: Mit Zeitwertkonten können Mitarbeiter sich arbeitsfreie Phasen ermöglichen, ohne auf Geld zu verzichten oder Urlaubstage zu nehmen.

Von weniger zermürbten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben auch Unternehmen am Schluss mehr. Wenn sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ändern, sollten deshalb auch sie tätig werden – und nicht warten, bis sie dazu gezwungen werden. Was den beiden Autorinnen aber wichtig ist, ist die Entlastung für – in diesem Fall insbesondere – die Frauen. In ihren Augen tragen Unternehmen und auch der Staat eine enorme Mitschuld an der Situation, dass sich Familie und Beruf eben nicht für alle vereinbaren lassen. Aber um diesen Missstand zu beheben, muss man auf ihn aufmerksam machen: In der Familie, aber auch im Unternehmen. Am besten machen Sie das Ganze zu einem Projekt und sammeln Gleichgesinnte um sich. Wie das ablaufen kann, lesen Sie hier:

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