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Gift in kleinsten Dosen

Sie haben sich für 2022 keine großen Ziele gesteckt, möchten aber im Kleinen was verändern? Dann fangen Sie an, Mikro-Ungerechtigkeiten zu vermeiden.

Wir glauben oft, dass Diskriminierung ein bewusstes Verhalten ist und klar als solche erkennbar. In der Realität sind die Dinge aber komplizierter: Es braucht keinen Vorsatz, Menschen zu benachteiligen und zu verletzen. Sehr häufig passiert das sogar aus Versehen – durch sogenannte Mikro-Ungerechtigkeiten.

Vielleicht haben Sie es selbst schon in einem Team-Meeting erlebt: Jemand meldet sich zu Wort und Sie sind sicher, dass jetzt eine kluge Idee kommt. Sie lächeln, neigen sich der Person zu und sind gespannt, was sie zu sagen hat. Wenn die Idee weniger klar ist als erhofft, fragen Sie nach oder bauen auf sie auf. „Meinst du vielleicht …?“, „Dann könnte man eventuell sagen, dass …?“ oder „Sollten wir dann nicht …?“. Im Endeffekt entspannt sich ein produktiver Dialog und alle sind mit dem Ergebnis zufrieden.

Ganz anders sieht das aber aus, wenn Sie in so einem Fall ohnehin nicht besonders viel erwarten. Dann lehnen Sie sich vielleicht eher im Stuhl zurück und Ihre Vorbehalte stehen Ihnen schon ins Gesicht geschrieben. Und wenn das Ergebnis Ihren – negativen – Erwartungen entspricht, ignorieren Sie die Idee oder lachen kurz darüber und machen sich womöglich gar daran, sie in der Luft zu zerpflücken.

Ungerecht ist man auch aus Versehen

Was diese Fälle beschreiben, sind einerseits Mikro-Bestätigungen oder andererseits deren hässliche Kehrseite Mikro-Aggressionen.

Während Mikro-Bestätigungen uns beflügeln können, dabei helfen, unser Bestes zu geben und – auch als Team – zu glänzen, machen Mikro-Aggressionen uns klein.

Es sind – tendenziell unbewusste – Zeichen mangelnder Wertschätzung, die die Betroffenen spüren lassen, dass sie kein vollwertiges Mitglied einer Gruppe sind. Weil sie meist unreflektiert passieren, wiederholen sie sich auch häufiger – und entfalten so eine anhaltende, starke Wirkung: Wenn ich Menschen regelmäßig vermittle, dass die Wertschätzung fehlt, verlieren sie mit der Zeit das Selbstbewusstsein und die Freude an der Arbeit.

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Besser arbeiten

Freude, Freiheit und Sinn am Arbeitsplatz – wie es gelingt und was es bringt.

Nico Rose und Bernd Slaghuis Haufe Verlag
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Oft reichen Mimik oder Gestik. Ein interessiertes Nicken bei den einen, während ich andere ignoriere oder meine E-Mails checke. Selbst wenn sie nicht zu ihren Aufgaben gehören, landen eventuell unbeliebte Tätigkeiten immer wieder bei den selben Teammitgliedern: Kaffee machen, Konferenzräume buchen, schnell was kopieren oder ausdrucken. Bei der Einladung zu einem wichtigen Meeting werden sie dagegen vergessen.

Ein Klassiker ist das ‚gemeinsame‘ Team-Mittagessen, bei dem niemand bemerkt, dass einzelne Kolleginnen oder Kollegen fehlen – weil sie einfach niemand eingeladen hat.

Eine selbsterfüllende Prophezeiung

Am Anfang sind die Betroffenen vielleicht nur ein bisschen irritiert. Es sind alles Kleinigkeiten, vielleicht ein Zufall oder ein Versehen, eventuell ist man auch nur selbst überempfindlich? Während der Kopf noch nach Erklärungen sucht, beginnen die Zurückweisungen im Unbewussten allerdings zu wirken und untergraben das Selbstvertrauen.

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Gewaltfrei und wertschätzend zu kommunizieren bedeutet mehr, als dass Sie auf Handgreiflichkeiten verzichten.

Beate Brüggemeier Junfermannsche Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KG
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Gerade dass die einzelnen Vorfälle trivial erscheinen, macht sie so zerstörerisch: Wenn man schon selbst kaum greifen kann, was abgeht, sind auch andere oft blind für das Geschehen. „Bist du sicher?“, „Vielleicht bildest du dir das nur ein?“, „Das hat doch jeder schon mal erlebt“ sind häufige Reaktionen, die die Betroffenen davon abhalten können, rechtzeitig in die Offensive zu gehen und das Problem anzusprechen. Stattdessen verharren sie in einem Zustand, der zunehmend schmerzhafter wird.

Irgendwann entwickeln die Dinge dann ein Eigenleben. Kollegen ziehen sich zurück, werden unsichtbar und bleiben weit hinter ihren Möglichkeiten. Oder Kolleginnen reagieren genervt und ruppig, um sich gegen die unfaire Behandlung zu wehren – und müssen sich dann für ihr Benehmen rechtfertigen. Am Schluss landet man in einer selbsterfüllenden Prophezeiung: Das eigene Verhalten sorgt dafür, dass andere Menschen bestimmten Erwartungen – ob gut oder schlecht – entsprechen.

Was Sie tun können, um das zu vermeiden:

Nehmen Sie Ihr eigenes Verhalten unter die Lupe: Überprüfen Sie, ob Sie eventuell versehentlich andere verletzen. Vielleicht gibt es sogar Menschen, die Sie systematisch kleinhalten?

Werden Sie aktiv: Beobachten Sie, was z. B. in Meetings abläuft. Werden Sie bei Bedarf zu einem Gegenpol. Ermuntern Sie andere zu sprechen, die offensichtlich einen Beitrag leisten möchten und nicht zum Zug kommen. Zeigen Sie Interesse und Wertschätzung.

Sprechen Sie andere auf ihr Verhalten an: Suchen Sie das Gespräch mit anderen, die – potenziell ungewollt – Menschen verletzen, und weisen Sie sie auf ihr Verhalten hin. Das kann und sollte ganz freundlich passieren, damit sich hier nicht gleich die nächste Negativspirale in Gang setzt.

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Nächste Schritte:
Weitere praktische Tipps und Tricks bietet Fair führen. Das Buch wurde mit dem getAbstract International Book Award 2020 ausgezeichnet. Laut Jury liefert es „nicht weniger als das erforderliche Rüstzeug für zukunftsfähige Unternehmen – eloquent, sachkundig und inspirierend.“

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2 Für diesen Beitrag haben wir die praktischsten Einsichten aus 2 Zusammenfassungen zum Thema herausgesucht.
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