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Für Ihren individuellen Wissensvorsprung haben wir hier 5 getAbstract-Zusammenfassungen (5 Bücher mit insgesamt 1283 Seiten) zum Thema recherchiert und praktisch eingeordnet. Hätten Sie diese Arbeit selbst übernommen, wären Sie nicht weniger als 1531 Minuten (ungefähr 26 Stunden) beschäftigt gewesen. Erfahren Sie mehr.

Gewaltfreies Kommunizieren

Wie Ihnen ein paar wenige Anstands- und Psychologielektionen helfen, selbst verriegelte und verrammelte Gesprächstüren zu öffnen – und warum das Ihrer Firma auch noch Kosten spart.

Gewaltfreies Kommunizieren

„Schatz, ich bin sicher, du betrügst mich!“, oder „Müller, das liegt morgen auf meinem Tisch, sonst hat das Folgen!“, vielleicht ein beiläufiges „Mein Gott, Schmidt, so eine Idee kann ja nur von Ihnen kommen“ – im Privat- und Businessleben hat man es immer wieder mit verbalen Entgleisungen zu tun, die im besten Falle unreflektiert, im schlechtesten aber böswillig sind. Eins haben sie aber alle gemeinsam: Sie zerstören die Basis für vertrauensvolle Zusammenarbeit – vor allem in Zeiten des hybriden Arbeitens. Das klingt Ihnen zu blumig? Dann versuchen Sie es hiermit:

Unreflektierte Kommunikation kann Ihr Team zerstören. Und damit die Wachstumsträume Ihrer Organisation.

Die gute Nachricht: Kommunikation kann, wenn sie reflektiert und ohne Rückgriff auf persönliche Bewertungen, Unterstellungen und Affektausbrüche auszukommen lernt, auch den gegenteiligen Effekt haben. Wer etwa um eine Sache bittet, statt sie von einem Kollegen – oder dem eigenen Partner – einzufordern, erhöht damit die Chancen, das Erbetene auch zu erhalten, um ein Vielfaches. Allein die Vergegenwärtigung der Tatsache, dass Kommunikation immer auch mit Machtgefälle – oder eingebildetem Machtgefälle – zu tun hat, hat das Zeug, Erstere zum Besseren zu wenden.

Schauen wir also einmal genauer hin und listen wir die gröbsten Fehler und ihre Behebung im Folgenden auf.

Machtgefälle

Macht ist überall, sagt Bernhard Moestl – man kann ihr nicht entgehen, man kann nur lernen, sie zu verstehen und verantwortlich mit ihr umzugehen. Und die Sprache, so Moestl weiter, ist eines der wichtigsten Werkzeuge der Macht. Das gilt auch im Unternehmen: Achten Sie, egal in welcher Position, deshalb einmal genau darauf, welche Botschaften Sie vermitteln – und wie.

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Zusammenfassung (Buch)

Macht im Management

Macht kann erstrebenswert und abstossend zugleich sein – je nachdem, auf welcher Seite man steht. Erfahren Sie, was Manager tatsächlich über Macht, Machterhalt und Machtausübung denken.

Walter K.H. Hoffmann vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich
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Jeder Mensch möchte z. B. geachtet werden, freundlich behandelt – und bei Erfolg auch ein Lob hören. Wenn Sie als Führungskraft Angestellte loben, steigt beispielsweise die Chance, dass diese weiterhin gern für Sie arbeiten. Wenn Sie jedoch glauben, Sie müssten Ihre Mitarbeiter bei jeder Gelegenheit kritisieren oder gar mobben, werden Sie langfristig keinen Erfolg haben: Erst sinkt die Leistungsmotivation, und irgendwann werden Ihre Mitarbeiter offen rebellieren. Dasselbe gilt umgekehrt: Wenn Sie als Angestellter ständig hinter seinem Rücken über den Chef oder andere Kollegen lästern, diese vor anderen schlechtmachen oder sich sogar offen über sie belustigen und sie abfällig behandeln, wird Sie das irgendwann teuer zu stehen kommen.

Machen Sie sich also in Kommunikationen stets bewusst, dass Macht existiert und dass sie mitunter ungleich verteilt ist.

Denken Sie daran, was das bedeutet und wie Sie wahrgenommen werden. Ihre Faustregel: Höflichkeit zahlt sich in der Regel aus, Speichelleckerei eher nicht.

Gewalt und Sprache

Weil Macht in der Kommunikation eine zentrale Rolle spielt, ohne dass ein etwaiges Gefälle immer an- oder ausgesprochen würde, ist der Schritt zum Machtmissbrauch über dezente oder offene Seitenhiebe, Drohungen, Unterstellungen oder sonstigen Schikanen nicht weit.

Viele Einfallstore zum Machtmissbrauch über Gewaltausübung sind aber bereits in die Sprachen der Welt eingewoben – und wer die Worte und Sätze, die er oder sie benutzt, nicht mit Bedacht wählt, kann mitunter auch völlig nichtsahnend sein Gegenüber verletzen. Noch problematischer ist aber der ganz bewusste Machtmissbrauch in der Kommunikation, und er hat Tradition: Wer seine Macht durchsetzen wollte, tat das immer schon über Gewalt und ihre implizite oder explizite Androhung – und das lange sogar völlig unbehelligt. Zu besonders zweifelhaftem Ruhm im Hinblick auf das Arbeitsleben hat es dabei der Autor und Journalist Robert Greene gebracht, der in Power noch 1998 alles, was an Macht- und verbaler Gewaltausübung so widerlich ist, in einen erfolgreichen Ratgeber packte.

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Power

Gutmenschen, tretet zurück: Die Macht gehört den cleveren Egoisten!

Robert Greene Carl Hanser Verlag
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Dabei muss man niemandem den offenen Krieg erklären:

Häufig reicht schon die beiläufige Erwähnung des Machtstatus – ‚Schmidt, Sie wissen, dass Ihr Mitarbeitergespräch nächste Woche ansteht, oder?‘ –, um das Gegenüber mit Angst gefügig zu machen.

Es geht bei solcherlei Machtmissbrauch oft um Abhängigkeitsverhältnisse, aber auch um tradierte gesellschaftliche Vorstellungen oder Geschlechterrollen, die nicht selten damit zusammenhängen:

Es wundert deshalb nicht, dass eine der wirkmächtigsten Theorien zur besseren Kommunikation – und zur Abschaffung der gewalttätigen Kommunikation – wohl nicht entstanden und so bekannt geworden wäre, hätte ihr Urheber sich nicht im Umfeld der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung engagiert und sich öffentlich gegen Rassentrennung und Diskriminierung eingesetzt.

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Gewaltfreie Kommunikation

Bevor Sie jemandem vor Wut an die Gurgel gehen, atmen Sie lieber ruhig durch und überlegen Sie, welche Bedürfnisse hinter Ihrer Verärgerung stecken.

Marshall B. Rosenberg Junfermannsche Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KG
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Die Rede ist von Marshall B. Rosenberg, einem der bekanntesten Psychologen seiner Zeit, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, gewaltfreie Kommunikation (GFK) so vielen Menschen wie nur möglich näherzubringen. Er hat dazu in den USA sogar das „Center of Nonviolent Communication“ (CNVC) gegründet, das seinen Tod im Jahr 2015 überdauert hat und bis heute existiert.

GFK ist ein Handlungskonzept mit dem Ziel, menschliche Beziehungen so zu entwickeln, dass die Betroffenen spontan und gerne zum gegenseitigen Wohlergehen beitragen. Das bedeutet: Der Kommunikationsfluss soll zu mehr Vertrauen und Freude am Leben führen – und das schließt selbstverständlich auch den Arbeitsplatz ein. GFK kann im persönlichen, beruflichen oder politischen Bereich hilfreich sein.

Es geht hier nicht darum, Menschen zu einem bestimmten Handeln zu bewegen (oder zu ‚motivieren‘), sondern eine wertschätzende Beziehung zueinander zu entwickeln, die zu besserer Kooperation, gesteigerter Kreativität und weniger ausgeprägten Machtstrukturen führt.

Rosenbergs Theorie – entwickelt ab den 1960er-Jahren, gebündelt erschienen aber erstmals 1999 – setzt auf die folgenden vier simplen Eckpfeiler beim Sprechen und Zuhören:

  • Beobachten Sie konkrete Handlungen, ganz nüchtern und sachlich, ohne sie gleich zu beurteilen. Was sagt der andere, was höre und sehe ich? Mag ich das oder nicht?
  • Sagen Sie, was Sie fühlen, wenn Sie bestimmte Handlungen beobachten, und schlucken Sie es nicht herunter, wenn Sie sauer, irritiert oder erschrocken sind.
  • Machen Sie Ihre Bedürfnisse deutlich, aus denen diese Gefühle entstehen. Der andere muss wissen, was Sie für Ihre Lebensqualität brauchen.
  • Stellen Sie eine Bitte, sodass Ihr Gegenüber ganz genau weiß, was Sie wollen, und das Leben beider Gesprächspartner dadurch einfacher wird.

So einfach die Anwendung hier nun scheinen mag: Es ist ziemlich anspruchsvoll, sich immer wieder an die einzelnen Pfeiler zu erinnern, ruhig zu bleiben, fair zu sein. Zu oft geht es „mit einem durch“, zu schnell ist ein „Befehl“ statt einer „Bitte“ ausgesprochen. Gleichwohl gilt: Wer dran bleibt, immer wieder innehält und Gehörtes wie Gesagtes reflektiert, wird Fortschritte machen. Und diese Fortschritte werden sich bemerkbar machen, positiv.

Im Arbeitsleben

„Mache ich mich als Chef dann nicht zum Affen?“ – Die Frage ist nicht ganz unberechtigt, denn die grundlegende Veränderung des eigenen Kommunikations- und sogar Führungsverhaltens steht bei Unternehmern und Managern nicht unbedingt an erster Stelle, wenn es um eine effektivere Zusammenarbeit im Betrieb geht.

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Wertschätzende Kommunikation im Business

Gewaltfrei und wertschätzend zu kommunizieren bedeutet mehr, als dass Sie auf Handgreiflichkeiten verzichten.

Beate Brüggemeier Junfermannsche Verlagsbuchhandlung GmbH & Co. KG
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Doch wer sich auf das Buch der Unternehmensberaterin Beate Brüggemeier einlässt, wird schnell vom fesselnd präsentierten Konzept der wertschätzenden Kommunikation – in Anlehnung an die GFK – in den Bann gezogen. Und wen das Konzept nicht packt, den packen die Sparpotenziale der neu erlernten Höflichkeit. Aber der Reihe nach.

Der Kern von Brüggemeiers Idee ist zunächst: Leistung darf nicht auf Kosten der Menschen gefördert werden, die sie erbringen. Und ein Weg, dies zu realisieren, ist eine einfühlsamere Gesprächskultur. Sie hilft, viele problematische Kommunikationen, die zu Burn-out und Kreativitätstiefs führen, die Absenzentage Ihrer Mitarbeiter in ungeahnte Höhen jagen oder Ihre besten Talente in die Arme der Konkurrenz jagen kann, abzulösen.

Zentrale Voraussetzung dafür ist, dass im Betrieb niemand auf andere Macht ausübt, sondern dass alle gemeinsam an der Macht beteiligt sind. Die Methode geht davon aus, dass menschliches Verhalten immer auf dem Streben nach Erfüllung der eigenen Bedürfnisse beruht. Daraus leiten sich einige weitere wichtige Annahmen ab:

  • Verbale Angriffe in jeder Form spiegeln unerfüllte Bedürfnisse wider.
  • Menschen sind anderen nicht grundsätzlich feindlich gesinnt, aber sie arbeiten in erster Linie an der Erfüllung ihrer eigenen Bedürfnisse.
  • Menschen helfen gerne freiwillig anderen, wenn es den eigenen Bedürfnissen entspricht.

Klar, schon Rosenberg wusste: Manchmal kommt man nicht umhin, etwas mit Macht durchzusetzen. Wenn ein Kind auf die Straße rennt, werden Sie es – hoffentlich! – mit Macht daran hindern. Aber: Das ist beschützende Macht. Wenn Ihr Kind sein Zimmer aufräumen soll und Sie es über Strafen dazu zwingen (oder Schmidt freundlich daran „erinnern“, dass kommende Woche sein Feedbackgespräch ansteht und er vorher besser noch etwas abliefern sollte), ist das bestrafende Macht, und die führt zu gar nichts.

„Weiche“ Kostenfresser

Eine ganz und gar gewaltfreie Sprache gibt es entsprechend auch nicht – die perfekte Wortwahl ist aber hier auch gar nicht das Entscheidende. Stattdessen gilt es, sich das eigene Verhalten bewusst zu machen und so zu einem Arbeitsort beizutragen, an dem man sich möglichst wohlfühlen und deshalb auch mehr leisten kann. Ziel ist ein Miteinander, das die Menschen nicht länger trennt, sondern sie auf der Grundlage des gemeinsamen betrieblichen Anliegens verbindet – wer dieser Tage von „Purpose“ redet, tut also gut daran, zuallererst die eigene Sprechkultur zu untersuchen.

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Die neue gewaltfreie Kommunikation

Fair kommunizieren und dabei sich selbst treu bleiben.

Markus Fischer BusinessVillage GmbH
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Das Beste daran – speziell wenn es ans Überzeugen der Chefetage und der Kollegen geht – kommt aber erst noch: Eine gewaltfreie Art der Kommunikation spart sogar Geld. Denn schlechte Stimmung in Teams und Organisationen führt nicht nur zu Unzufriedenheit, sie verursacht auch Kosten, etwa durch mangelnden Einsatz oder einen schlechten Ruf bei Kunden. Wer das verhindern will, muss sich von dem seit Jahrzehnten praktizierten Kommunikationsstil von Befehl und Gehorsam lösen.

Eine Kultur, in der Druck und Angst herrschen, bringt stets zweitklassige Ergebnisse hervor.

Die entscheidenden Kostenverursacher in Organisationen sind in den meisten Fällen auf unreflektierte Kommunikation in zwischenmenschlichen Beziehungen zurückzuführen: So können unter Umständen einige Minuten Ärger viel mehr Geld kosten als ein ganzer Monat oder sogar ein Jahr Arbeitsstunden, etwa wenn der Unmut zu einer gravierenden Fehlentscheidung führt.

Die größten weichen Kostenfresser sind:

  • die Schwierigkeit, nicht Nein sagen zu können,
  • unterlassenes Delegieren,
  • falsch praktizierte Kritik,
  • das Verlieren in Selbstvorwürfen oder
  • fehlende Wertschätzung.

All das lässt sich mit gewaltfreier Kommunikation in den Griff kriegen – und zwar nachhaltig. Wenn Sie noch mehr zum Thema wissen wollen, werden Sie hier fündig:

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