„Wie führe ich fair?“
„Fair“ – ein kleines Wörtchen, das aktuell Konjunktur hat, aber eigentlich nichts anderes heißt als: anständig, gerecht und ehrlich. Wollen Sie sich diese Tugenden als Führungskraft auf die Fahnen schreiben, müssen Sie jeden Menschen zunächst als gleichwertig behandeln, unabhängig von Geschlecht, Alter, Hautfarbe oder Religion.
„Moment! Sind wir in Deutschland nicht längst fair genug?“
Das fragen sich an dieser Stelle nicht wenige. Und wir müssen antworten: Offenbar nicht! Denn speziell in Deutschland ist zu beobachten, dass Bestrebungen im Sinne der Chancengleichheit eher auf Ablehnung stoßen. Gleichheit wird mit Nivellierung und „Downgrading“ verwechselt, wie sich in der spärlichen Elitenförderung sowie im Bildungswesen zeigt. Auch im vorherrschenden Führungsstil in Unternehmen, der sich durch starke Autoritätsakzeptanz auszeichnet, zeigt sich, dass Individualität und Vielschichtigkeit (z. B. in der Zusammensetzung von Management-Boards) die Ausnahme ist.
Dass Sie aktuell so häufig von eingeforderter Fairness lesen, liegt auch leider nicht daran, dass die Idee gerade erst aufgetaucht wäre, oder eine Art „Zeitgeisterscheinung“ ist, die bald wieder verschwindet: Schon Adam Smith, den die meisten nur wegen seiner ökonomischen Schriften kennen, hat sich mit Fairnessfragen beschäftigt.
Nun die guten Nachrichten!
Für Leute, die es mit den Tugenden (oder mit Adam Smith) bis heute nicht so haben, hat Veronika Hucke ein Buch geschrieben, das besonders darauf hinweist, dass auch die betriebswirtschaftliche Vernunft Sie dazu anhalten sollte, fair zu führen – denn diskriminierungsfreiere, diversere und ehrlichere Unternehmen sind meist auch die erfolgreicheren Unternehmen! Das gilt übrigens nicht nur für Deutschland, sondern für die ganze Welt. Praktischerweise gibt die ehemalige Führungskraft von Philips oder HP auch jede Menge Tipps, wie Sie lockere Lippenbekenntnisse aus der PR-Abteilung mit persönlichem Engagement übertrumpfen – und sich am Schluss damit selbst nicht den kleinsten Gefallen tun: