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Für Ihren individuellen Wissensvorsprung haben wir hier 6 getAbstract-Zusammenfassungen (6 Bücher mit insgesamt 1364 Seiten) zum Thema recherchiert und praktisch eingeordnet. Hätten Sie diese Arbeit selbst übernommen, wären Sie nicht weniger als 1627 Minuten (ungefähr 28 Stunden) beschäftigt gewesen. Erfahren Sie mehr.

Kompetent in interkultureller Intelligenz

Wer sich in einem internationalen Umfeld kompetent bewegen kann, hat bei Partnerschaften und Kundenbeziehungen die Nase vorn.

Kompetent in interkultureller Intelligenz

Das Treten in ein kulturelles Fettnäpfchen kennt wohl jede und jeder von uns: Sei es ein „Outing“ als Fan der „falschen“ Fußballmannschaft beim Kennenlernen des neuen Nachbarn, die vielleicht neckisch gemeinte, aber trotzdem unreflektierte Bemerkung zu einer gängigen didaktischen Empfehlung im Schulrat oder die eben noch stolz benutzte, aber trotzdem völlig deplatzierte Vokabel beim ersten Abendessen mit dem fremdsprachigen Partner der Tochter – man muss sich, so lernen wir immer wieder, oft gar nicht so weit aus dem Fenster lehnen, um negativ aufzufallen.

Im beruflichen Umfeld können die Folgen fehlenden „Gespürs“ fürs Gegenüber und seine Werte, Ideale und Gepflogenheiten aber noch ungleich heftiger ausfallen:

Von verlorener Sympathie und damit einhergehender künftiger Benachteiligung bei Aufträgen oder Angeboten bis zur vollständigen Auflösung der Geschäftsbeziehung ist alles möglich.

Und leider beklagen viele Firmen derartige Kollateralschäden auch häufiger, als ihnen lieb sein kann, allerdings meist ohne den wahren Grund herauszufinden oder anzugehen, denn: Den jeweils Verantwortlichen ist ihr Ausrutscher selten bewusst. Ursache des Problems sind auch nicht zwingend einzelne Personen und ihre Fehltritte, sondern generell fehlende interkulturelle Kompetenz an strategisch wichtiger Stelle. Oder einfacher: mangelhaftes soziales Bewusstsein und dürftige Vorbereitung.

Damit verbunden ist aber eine gute Nachricht, denn interkulturelle Kompetenz kann man lernen. Wer sich im Vorfeld bewusst mit den kulturellen Unterschieden zum Gegenüber auseinandersetzt, hat gute Karten, die meisten Fettnäpfchen zu vermeiden. In diesem Artikel wird erklärt, wie Sie sich in einer immer globalisierteren Welt – und damit einhergehend: Ihrem immer globalisierteren Unternehmen – sicher bewegen lernen.

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Zusammenfassung (Buch)

Quick Guide Interkulturelle Kompetenz

Beim Meeting mit ausländischen Geschäftspartnern für Verwirrung gesorgt? Wertvolle Tipps zur interkulturellen Kompetenz.

Stefan Luppold und Holger Witzenleiter Springer Gabler
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1. Definition

Eine allgemeingültige Definition für interkulturelle Kompetenz existiert (noch) nicht. Das Berliner Partizipations- und Integrationsgesetz macht aber immerhin einen guten Vorschlag: „Interkulturelle Kompetenz ist eine auf Kenntnissen über kulturell geprägte Regeln, Normen, Wertehaltungen und Symbole beruhende Form der fachlichen und sozialen Kompetenz.“

Seit dem Jahr 2000 setzt sich auch das Center of Intercultural Competence (CiCB) dafür ein, innerhalb von Organisationen und Unternehmen das wichtige Thema zu implementieren, indem dort Seminare, Trainings und Weiterbildungen angeboten werden – man will die Menschen nicht nur sensibilisieren, sondern fit im Umgang damit machen. Damit bedient es eine seit den 1980er-Jahren rasant steigende Nachfrage, vor allem auch bei weltweit immer enger vernetzten Firmen. getAbstract hat deshalb auch einen ganzen Themenkanal dazu:

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Interkulturelle Kompetenz

Die Schlüsselfähigkeit für Manager und andere Berufstätige im Zeitalter der Globalisierung: interkulturelle Kompetenz. Lesen Sie in diesen Zusammenfassungen, wie Sie mit Menschen anderer…

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Die meisten Ratgeber zum Thema beginnen mit der folgenden Regel, um die eigene interkulturelle Kompetenz auszubauen.

2. Setzen Sie sich zuerst mit Ihrer eigenen Kultur auseinander.

Oder: „Fass dir erst einmal an die eigene Nase.“ Schon als Kind hörte ich diesen Satz immer dann, wenn mir das Verhalten anderer gegen den Strich ging. Und bis heute ist was dran: Wer sich und die eigene Kultur nur skizzenhaft kennt, wird von der anderen meist keinen Schimmer haben und deshalb bedeutende Schwierigkeiten, wenn es darum geht, auf dem Terrain dazwischen eine gute Figur abzugeben.

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Kulturelle Vielfalt richtig managen

Wer anders ist, ist nicht blöd. Interkulturelle Kompetenz hilft, Konflikte zu vermeiden.

Karin Schreiner fischer & gann
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Folgende einfache Übungen können Ihnen dabei helfen, sich und die eigene Kultur verstehen zu lernen:

  • Hinterfragen Sie einige der Sprichwörter, die Sie schon in Ihrer Kindheit gesagt bekommen haben und die die Kultur, in der Sie aufgewachsen sind, auf den Punkt bringen. Welche Werte stecken zum Beispiel hinter Aussagen wie „Ohne Fleiß keinen Preis“, „Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst …“ oder „Jeder ist seines Glückes Schmied“?
  • Beschäftigen Sie sich gezielt mit den damit vermittelten Werten. Wie sind diese entstanden, wodurch wurden sie geprägt?
  • Diskutieren Sie in Ihrem Umfeld darüber: Wie nehmen andere die Kultur wahr, in der Sie leben? Was finden sie gut, was weniger?
  • Setzen Sie sich mit Ritualen, Gepflogenheiten oder alltäglichen Dingen (zum Beispiel mit Begrüßungsformeln oder der gängigen Art, den Kaffee zu trinken) auseinander. Was ist hier gang und gäbe?
  • Nutzen Sie Modelle wie das Eisbergmodell oder das Zwiebelmodell, um noch tiefer zu schürfen.
  • Schauen Sie Filme oder Dokus darüber, wie andere Länder Ihr Land wahrnehmen – und lachen Sie bitte lauthals mit. In der Schweiz ist es populär, sich mit „Die Schweizermacher“ über den mitunter etwas verschrobenen Umgang mit Einwanderern – hier unter anderem ein Ärztepärchen aus Deutschland, das beim Einwandern alles, aber wirklich alles perfekt machen will – lustig zu machen. Sollten Sie das Vergnügen haben, sich mit Italien auseinandersetzen zu dürfen, schauen Sie unbedingt vorab:
  • Italien und die Schweiz sind Ihnen zu einfach? Videos mit der Bezeichnung „Doing Business with …“ auf YouTube entführen Sie in Sekundenschnelle in jeden Winkel des geschäftlichen Miteinanders auf dem Planeten.

3. Respektieren Sie, dass andere Menschen kulturell anders geprägt sind.

Halten wir fest: Wer die eigene Kultur kennt, kann erst die Unterschiede zu anderen Kulturen erkennen. Damit erhalten Sie erst Ihre Chance, dank Empathie und etwas Feingefühl diesem „Gap“ entsprechend zu kommunizieren. Nein, Sie müssen dazu nicht mit allem einverstanden sein. Aber Sie sollten respektieren, dass es für das Anderssein des Gegenübers Gründe gibt, und diesen Respekt auch zeigen. Ein paar Tipps dazu:

  • Gehen Sie offen auf Menschen zu. Fragen Sie: „Wie macht man das bei euch?“ Zeigen Sie sich aufgeschlossen und lernbereit. Das richtige Maß an Neugier öffnet Türen, Ignoranz verschließt sie.
  • Erkundigen Sie sich im Vorfeld von wichtigen Treffen, wer alles dabei sein wird. Bereiten Sie sich entsprechend auf das Gespräch vor. Wie begrüßt man sich in den USA? Warum lächeln Chinesen eigentlich so oft und viel? Und warum sollten Sie vor einem Geschäftstermin mit einem Italiener immer Ihre Schuhe putzen?
  • Sprechen Sie mit Freunden und Bekannten, die aus dem entsprechenden Land oder der Kultur kommen, und fragen Sie diese, auf was man gemeinhin besonders viel Wert legt.
  • Lesen Sie Bücher zu anderen Kulturen, wenn Sie es genauer wissen müssen – etwa, wenn Sie dort ein längeres Projekt erwartet.
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Organisationskultur im global tätigen Unternehmen

Tipps vom Asienexperten: Wie man Kulturunterschiede erkennt, versteht und richtig damit umgeht.

Hans Jakob Roth Schäffer-Poeschel
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Und ein Extratipp: Manchmal findet „anders“ auch nur einen Tag statt und das „direkt um die Ecke“. Wer zum Beispiel als Schlipsträger an Weiberfastnacht zu einem Geschäftstermin in Köln oder Düsseldorf landet, sollte seine Bekleidungskultur im besten Eigeninteresse für 24 Stunden über den Haufen werfen. Und wer am Mittwoch der letzten Augustwoche nach Buñol in Spanien reist, der muss sich darauf gefasst machen, mit Tomaten beworfen zu werden. Und sollten Sie einmal im April beruflich in Japan sein, wundern Sie sich nicht über die vielen phallusähnlichen Kunstwerke. Einmal im Jahr feiern die Asiaten das sogenannte Kanamara Matsuri, bei dem es um, na ja, Sie wissen schon, geht …

4. Es gibt Sach- und Beziehungskulturen.

Während man besonders in Deutschland in beruflichen Beziehungen gerne schnell auf den Punkt kommt, geht es in anderen Ländern oft zuerst darum, auf sozialer Ebene einen Draht zu finden. Erst später macht man gemeinsam Geschäfte. Zu den Orten, in denen verstärkt familien-, gruppen- und beziehungsorientiert agiert wird, gehören viele asiatische Länder, aber zum Beispiel auch Großbritannien. Hier wird häufig kaum ein Unterschied zwischen Person und Sache gemacht – Kritik wird somit immer persönlich genommen.

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Interkulturelle Business-Kompetenz

Interkulturelle Business-Kompetenz sollten Sie als Global Player stets im Gepäck haben, so können Sie Probleme vermeiden und Synergien nutzen.

Uwe Böning Frankfurter Allgemeine Buch
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Folgend ein paar Ratschläge, wie Sie in diesem Kontext galante Lösungen finden:

  • Nutzen Sie Wörter wie „eventuell“ und „vielleicht“ sowie den Konjunktiv.
  • Hören Sie im Umgang genau hin. „Kritik“ wird, wenn sie denn notwendig ist, gerne in Form höflicher Vorschläge verpackt. Gleiches gilt für Anweisungen und unbedingt zu erfüllende Anforderungen. In den USA lobt man das Gegenüber gern erst in den Himmel, um dann den entscheidenden kritischen Satz erst noch anzuhängen …
  • In Frankreich und Japan werden zwar auch Verträge unterschrieben, das bedeutet jedoch nicht, dass man sich auch detailliert daran hält.
  • In vielen Ländern würde ein Mitarbeiter sich niemals kritisch zu einer Idee des Vorgesetzten äußern, das gilt vor allem für Gesellschaften und dort heimische Unternehmen, in denen klare Hierarchiestufen existieren (Deutschland liegt hier – obschon es sich gern für besonders liberal und agil hält – nur im internationalen Mittelfeld).
  • Lehnen Sie Vorschläge von Menschen mit einer auf Harmonie setzenden Kultur nicht vorschnell mit einem Nein ab. Sagen Sie lieber, Sie denken darüber noch einmal nach.
  • Sorgen Sie immer und überall dafür, dass Ihr Gegenüber keinen Gesichtsverlust erleidet.
  • Machen Sie sich zudem mit etwaig kulturell unterschiedlichem Kommunikationsablauf vertraut: Zuerst eine E-Mail? Oder doch besser das persönliche Gespräch?

Wenn Sie vorsichtig und berechenbar vorgehen, gewinnen Sie damit das Vertrauen des Gegenübers. Und das ist eine Währung, die in volatilen Zeiten den Unterschied machen kann:

5. Suchen Sie Berührungspunkte.

Sich theoretisch perfekt auszukennen, ist schön. Besser funktioniert das Ganze aber noch, wenn Sie Kulturen nicht nur kennen, sondern sie leben. Kurz: Sie brauchen Praxis!

Stellen Sie sich also Situationen, in denen Sie ganz bewusst mit einer anderen Kultur konfrontiert werden.

Und starten Sie am besten außerhalb Ihres beruflichen Umfelds. Im Privatleben mag es kein Genuss sein, in ein kulturelles Fettnäpfchen zu treten, es zeitigt aber wahrscheinlich keine kostenintensiven Folgen, den zugezogenen Gladbach-Fan beim Plausch am Gartenzaun wissen zu lassen, dass man es mit dem FC aus Köln hält. Und auch bei der angehenden Schwiegertochter oder dem potenziellen Schwiegersohn ist ein ehrlich gemeintes und gleich offen geäußertes Sorry bestens geeignet, die Dinge schnell wieder geradezubiegen.

Tipp: Ein Anfang kann sein, das andere über den Gaumen kennenzulernen. Wer zu Hause kocht, dem kann ein Besuch und eine Beratung in einem Geschäft, das nur Utensilien und Zutaten der jeweiligen Esskultur anbietet, nicht schaden. Wer lieber essen geht, sollte sich mit dem Servicepersonal im besten verfügbaren Restaurant über Empfehlungen und Zubereitungsarten austauschen, auch über eine etwaige Esstechnik oder das richtige Vorgehen beim Filetieren – und bei Erstaunen oder Wundern über das eine oder andere dann auch nicht auf den Kinderteller ausweichen!

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Internationale Projekte leiten

Andere Länder, andere Sitten. Wie weltgewandt sind Sie als Projektleiter?

Lothar Gutjahr und Christoph Nesgen Haufe Verlag
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Oftmals sind es also Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Lernen Sie deshalb die vier Schlüsselkompetenzen der interkulturellen Kompetenz kennen und leben Sie diese:

  • Sozialkompetenz – Lernen Sie, offen gegenüber anderen Ansichten und Wertesystemen zu sein. Seien Sie empathisch und denken Sie immer lösungsorientiert. Wie sieht der andere die Situation? Wie sehen Sie diese? Und wo können Sie sich treffen?
  • Methodenkompetenz – Machen Sie sich fit im Bereich der Konfliktlösung. Wissen Sie um das Phasenmodell der Eskalation von Friedrich Glasl, um zu verstehen, wie Konflikte sich hochschaukeln und dann eskalieren.
  • Persönlichkeitskompetenz – Reflektieren Sie regelmäßig Ihr eigenes Tun. Wechseln Sie immer mal wieder die Perspektive. Wie könnte der andere das für sich sehen, basierend auf welchem Hintergrund?
  • Fachkompetenz – Neben dem spezifischen Fachwissen bezogen auf Ihre Position bilden Sie auch allgemein weiter: Lernen Sie neue Sprachen, beschäftigen Sie sich mit politischen und geografischen Gegebenheiten.
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Die Culture Map

Konflikte im internationalen Geschäftsleben sind meistens keine Frage der Persönlichkeit, sondern der Kultur.

Erin Meyer Wiley-VCH
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6. Fazit

Interkulturelle Kompetenz ist keine Frage nach dem Ob, sondern nach dem Wie. Respekt gegenüber anderen Menschen, Werten und Kulturen wird gern gepredigt und sich auch gern selbst auf die Fahnen geschrieben – man lernt dahingehend aber nie aus. Offenheit, Ehrlichkeit und Interesse sind drei zusätzliche Komponenten, die Sie weiterbringen. Bleiben Sie also neugierig, denn so zeigen Sie, dass Sie dazu- und Ihr Gegenüber kennenlernen wollen. Und vergessen Sie nicht, dasselbe auch von Ihrem Gegenüber zu erwarten.

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