Mitarbeitertraining – intern versus extern
Die zunehmend hybride Arbeitswelt befeuert die schon lange bestehende Diskussion darüber, welche Trainingsform denn nun die beste ist: Das interne Training, bei dem die Mitarbeitenden im Haus und im besten Fall von einer Person aus dem eigenen Unternehmen geschult werden? Oder das externe, das außer Haus und oft von einem unternehmensfremden Leiter durchgeführt wird?
Die Unterschiede
Externe Schulungen sind Veranstaltungen wie Seminare, Kongresse, Kurse oder Trainings, die nicht vom Unternehmen selbst organisiert werden. In der Regel treffen hier Menschen aus verschiedenen Organisationen und Unternehmen aufeinander. Geplant und durchgeführt werden diese Events von einer Agentur oder einem auf Trainings sowie Schulungen spezialisierten Unternehmen. Es gibt mittlerweile jedoch auch zahlreiche Trainer, die selbstständig sind und nicht über eine Organisation gebucht werden müssen.
Zu den internen Trainings zählen interne Schulungen durch andere Mitarbeitende, betriebsinterne Inhouse-Seminare oder eine Weiterbildung der Mitarbeitenden durch Schulungsunterlagen oder E-Learning-Tools, die vom Unternehmen bereitgestellt werden. Das Inhouse-Seminar kann von einem internen Kollegen durchgeführt werden, oder aber Sie buchen einen externen Ausbilder.
Tipp: Wenn es um die Einführung neuer Software geht oder die Inbetriebnahme neuer Maschinen, verhandeln Sie am besten direkt mit dem Anbieter, dass die entsprechende Schulung im Kaufpreis enthalten ist.
Das interne Training
Soll Wissen innerhalb eines Unternehmens vermittelt werden, bedeutet das zunächst einmal, dass dieses Wissen vorhanden sein muss. Des weiteren muss der Mitarbeiter, der das Training leitet, auch im Bereich Wissenstransfer geschult sein. Viele unterschätzen diesen Punkt, was zur Folge hat, dass die Mitarbeitenden im Seminar einen sehr kompetenten Kollegen vor sich stehen haben, aber einfach nicht verstehen, was er ihnen sagen will. Zudem lernen Menschen Dinge besonders gut, wenn sie diese praktisch ausprobieren können. Je nach Seminarziel können hier Rollenspiele oder andere praktische Übungen eingesetzt werden. Solche Methoden zu kennen, ist ebenfalls wichtig für den Ausbilder.
Nun müssen Sie entscheiden: Bauen Sie intern gezielt Trainer auf oder arbeiten Sie mit einem externen Ausbilder zusammen? Der Vorteil, wenn ein Mitarbeiter aus dem eigenen Unternehmen die Kollegen schult: Er kennt interne Abläufe, er weiß, wo es eventuell auch hakt. Ihm müssen Sie die Unternehmenskultur und ihre Feinheiten nicht erklären. Einem externen Ausbilder fehlt dieses Wissen. Auch wenn er sich Mühe gibt, kann er sich niemals so tief einarbeiten, dass er die jeweilige Situation gleich wahrnimmt, wie es ein Interner tun würde. Auf der anderen Seite aber bringt er so auch – wie es immer so schön heißt – frischen Wind mit. Er hat den Blick von außen. Das kann also auch ein Vorteil sein.
Tipp: Bei internen Schulungen ist es wichtig, dass Sie über entsprechende Räumlichkeiten verfügen. Die Mitarbeitenden direkt am eigenen Arbeitsplatz zu schulen ist nur sinnvoll, wenn es um den Umgang mit einer Maschine oder Arbeitsmaterial geht. Ansonsten kann der Arbeitsplatz auch zu Ablenkung führen.
Methodensammlung für Trainerinnen und Trainer
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managerSeminare Verlag Zusammenfassung ansehenDas externe Training
Externe Schulungen und Trainings bringen Ihre Mitarbeitenden mit Mitarbeitenden anderer Unternehmen zusammen. Der Austausch mit Gleichgesinnten, die in einer ähnlichen Position arbeiten – oder eben auch in einer gänzlich anderen in einer anderen Organisation –, kann wie der Austausch mit einem externen Trainer zu einer neuen Sichtweise führen. Zu hören, wie es in anderen Unternehmen läuft, ist für die eigenen Mitarbeitenden immer eine interessante Erfahrung. Externe Trainings haben zudem den Vorteil, dass Sie sich im Grunde um wenig kümmern müssen. Die Organisation des gesamten Events übernimmt in der Regel der Anbieter. Sie zahlen pro Mitarbeiter eine Pauschale, die oft auch sämtliche Spesen beinhaltet. Für die An- und Abreise sowie eventuelle Übernachtungen fallen womöglich noch weitere Kosten an, aber auch hier unterstützen die Anbieter von Trainings und Seminaren oft mit Rat und Tat.
Der Nachteil von externen Trainings: Sie nehmen mehr Zeit in Anspruch, die Kollegen fehlen also länger am Arbeitsplatz. Und der Ausbilder kennt eben selten interne Abläufe bis ins Detail. Sicher wird er im Vorfeld mit dem Verantwortlichen entsprechende Gespräche über Ausgangslage, Ablauf, Inhalt und Ziele führen. Wie tiefgreifend diese aber tatsächlich sind, bleibt offen.
Lesen Sie zu diesem Thema das Interview mit Anna Langheiter:
Fazit
Sowohl Inhalt wie auch Anzahl der zu schulenden Mitarbeitenden sind Kriterien, die Sie bei der Auswahl der passenden Schulungsumgebung heranziehen sollten. Muss ein ganzes Team geschult werden, empfiehlt sich ein Inhouse-Training. Interner oder externer Trainer? Das entscheidet der Inhalt: Geht es um fachliche und auf das Unternehmen bezogene Dinge, ist sicher ein interner gut ausgebildeter Trainer optimal. Geht es um Optimierung von Abläufen oder das Erlernen von neuen Soft Skills, kann der Einsatz eines unternehmensfremden Ausbilders auch neue Sichtweisen ermöglichen.
Die Schulung von wenigen Mitarbeitenden wird in der Regel an einen externen Anbieter übergeben. Es sei denn, Sie haben intern einen gut ausgebildeten Trainer und verfügen über entsprechende Räumlichkeiten. In diesem Fall ist eine interne Lösung sicher die beste und kostengünstigste Wahl.
Tipp: Grundsätzlich ist es bei allen Weiterbildungsmaßnahmen wichtig, dass die Mitarbeitenden den Sinn dahinter erkennen und dass sie Spaß machen. Wie das geht, lesen Sie hier: