Bitcoin, Ether, NFT – Kryptowährungen und (andere) virtuelle Kunstwerke

Sowohl Kryptowährungen als auch NFTs könnten in Zukunft eine noch größere Rolle spielen als einige von ihnen es jetzt schon tun. Der Meinung sind Experten, die in einem Artikel der Handelszeitung zitiert werden. Wenn Sie jetzt leer schlucken, weil Sie davon zwar schon oft gehört, aber doch nie wirklich Zeit – oder Lust – genug hatten, sich damit wirklich auseinanderzusetzen, kommt hier die Rettung: eine Liste mit von uns zusammengestellten Inhalten aus unserer Bibliothek. Mit dieser können Sie sich möglichst schnell einen Überblick über das Thema verschaffen:
Was sind Kryptowährungen?
Kryptowährungen, als Währungen von nur online existierendem Geld, basieren jeweils auf einer eigenen Blockchain, einer dezentralen Datenbank, auf die jeder Zugriff hat, die aber kaum manipulierbar ist. Sie funktionieren, anders als das nicht-digitale Geld, auch ohne Staat oder eine Bank. Zum einen, weil jeder sich Kryptogeld holen kann – sei es, indem man physisches Geld dafür ausgibt oder indem man es durch das sogenannte Crypto-Mining erwirbt. Das funktioniert, indem ein Computer eine entsprechend hohe Rechenleistung vollbringt – das Verhältnis Leistung zu Kryptogeld ist dabei natürlich für alle gleich:

Take-aways:
- Kryptowährungen kommen ohne Staatsmonopol und Banken aus.
- Neben Bitcoin gibt es noch viele andere Kryptowährungen. Welche sich durchsetzen werden, ist noch offen.
- Bitcoin-Miner („Schürfer“) prüfen Transaktionen und werden für ihre Tätigkeit mit Cryptocoins entlohnt.
Neben der Beschaffung des Geldes erfolgen auch die Transaktionen damit ohne Mittelsperson, also direkt von Person zu Person. Beschaffung bzw. „Ausgabe“ des Geldes sowie die Transaktionen können also einfach von bzw. zwischen Privatleuten erfolgen. Auf der Währungs-Blockchain sind das Guthaben aller Teilnehmenden, die Geldmenge sowie alle Transaktionen für alle sichtbar gespeichert – und werden von allen kontrolliert.
Coin vs. Token
In der Kryptowelt existieren als Zahlungsmittel die sogenannten Coins. Das sind Währungen wie Bitcoin oder Ethereum (kurz Ether). Die Tokens dagegen sind ein Vermögenswert bzw. ein Wirtschaftsgut. Die ehemalige Börsenhändlerin Michaela Hönig schreibt:
Token und Coin stehen in einem engen Zusammenhang, denn die Transaktionskosten der Token werden mit Coins gezahlt.
Michaela Hönig
Welche Arten von Token es gibt und welche Funktionen sie erfüllen, lesen Sie in ihrem Buch:

Take-aways:
- Coins sind digitale Zahlungsmittel, Token sind Vermögenswerte mit unterschiedlichen Ausprägungen.
- Die Ansätze der staatlichen Regulierung sind weltweit sehr unterschiedlich.
- Kryptowährungen werden auf Börsen und Handelsplattformen gehandelt und getauscht.
Was sind NFTs?
Unter den Token gilt das NFT, das Non-fungible Token (zu Deutsch: „nicht austauschbares Token“), als besonders wertvoll. Kurz gesagt sind das digitale „Objekte“. Generell meinen viele damit virtuelle Kunstwerke, es können aber auch Dateien von Musikstücken, von Videos oder gar der ersten versendeten E-Mail sein, wie etwa die FAZ schreibt. Die Originaldateien dieser Objekte sind wie erwähnt in einer Blockchain gespeichert. Werden sie gekauft, erhält der Käufer per Smart Contract einen Eigentumsnachweis, der, wie alles auf einer Blockchain, für alle ersichtlich ist. Solche Smart Contracts werden nicht nur im Zusammenhang mit NFTs genutzt:

Take-aways:
- Smart Contracts sind Computerprogramme, die auf der Blockchain basieren und einfache Transaktionen blitzschnell ausführen.
- Unternehmen investieren in die Technologie, weil sie sich davon Effizienzgewinne versprechen oder als Start-ups ganz neue Blockchain-Anwendungen entwickeln.
- Dafür benötigen sie ein Business-Ökosystem, in dem alle Teilnehmenden Vorteile genießen und Transaktionen und Prozesse klar geregelt werden.
Wie nicht unüblich in der Kunstwelt kann bei solchen Käufen eine Menge Geld fließen. Was viele irritiert: Bei der Kryptokunst erhält man zwar einen Eigentumsnachweis am Original, aber kein Exklusivrecht – das Objekt kann also trotzdem kopiert und überall angesehen werden. Der Wert solcher Objekte bemisst sich also daran, wie wichtig den Käufern die Tatsache ist, dass das Original dennoch ihnen gehört. Und ja, es gehört sicher auch eine gewisse „moderne“ Einstellung dazu, um sich mit rein virtuellen Vermögens- und Kunstwerken auseinanderzusetzen.

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Zeit OnlineTake-aways:
- Digitale Objekte, sogenannte Non-Fungible Token (NFT), können ein Vermögen kosten, obwohl sie beliebig kopierbar sind.
- NFT eignen sich zum Geldanlegen, Handeln und Spekulieren.
- Für Digitalkünstler bieten sich neue Möglichkeiten – sofern dies keine Blase ist.
Sind Kryptowährungen „here to stay“?
Es gibt durchaus kritische Stimmen zu Kryptowährungen. Michael Seeman etwa hält sie für hochspekulative Schneeballsysteme, etwa weil man mit der Investition einer Kryptowährung darauf baut, dass noch weitere einsteigen. Auch die so oft gelobte Transparenz und Dezentralität sei nur bedingt gegeben: Da Nutzer im Internet anonym sein können, seien auch die an sich sichtbaren Transaktionen nicht sehr aussagekräftig. Und auch in dezentralen Systemen konzentriert sich die Macht früher oder später bei wenigen.

„Die Kryptoblase platzt innerhalb eines Jahres“
Brand einsTake-aways:
- Kryptowährungen sind weder transparent noch als Zahlungsmittel geeignet.
- Die viel gepriesene Dezentralität der Kryptowährungen ist längst nicht mehr gegeben.
- Die Kryptoblase wird innerhalb des nächsten Jahres platzen.
Seeman befürchtet, dass Kryptowährungen eine Blase sein könnten, die kurz vor dem Platzen steht. Für Leute, die in NFTs investieren, die Objekte selbst also als Wertanlage nutzen, gilt dasselbe: Das Potenzial ist zwar da, aber viele fürchten sich vor der Blase, die entstehen könnte, eben weil jeder ein NFT generieren kann.
Fazit: Lohnt sich eine Investition?
Ob sich die virtuellen Währungen oder Dinge wie NFTs als Anlage langfristig durchsetzen werden, wird die Zukunft zeigen. Aktuelle Entwicklungen wie die Coronapandemie – und damit die Angst vor Inflation – oder das „Metaverse“ könnten ihnen jedenfalls zugutekommen. „Bitcoin und Ether haben in der längerfristigen Betrachtung eine hohe und vergleichsweise stabile Renditeentwicklung vorzuweisen“, meint der ebenfalls in der Handelszeitung zitierte DZ-Bank-Analyst Sören Hettler. Und auch Philipp Sandner, Frankfurt School of Finance & Management, meint in einem Artikel des Manager Magazin, dass Kryptowährungen nicht verschwinden werden. Dennoch, sicher ist damit gar nichts und wie alle anderen Währungen und Investitionen bergen auch die alternativen virtuellen ein gewisses Risiko. Einen genaueren Blick sind sie aber in jedem Fall wert.
Neben den Kryptowährungen hat die Blockchain auch viele weitere und durchaus zukunftsfähige Nutzungsmöglichkeiten. Mehr zum Thema finden Sie hier:
