Konfliktfähigkeit – Auseinandersetzungen konstruktiv lösen
Das Wichtigste zuerst: Konfliktfähigkeit bedeutet nicht, sich möglichst gekonnt vor einem Konflikt zu drücken oder ihm bestmöglich aus dem Weg zu gehen. Konfliktfähigkeit bedeutet, Auseinandersetzung zu managen – auch die, die unterschwellig gären – und sie im Idealfall für alle Seiten gewinnbringend aufzulösen. Wo keine Reibung, da kein Fortschritt. Eine gute Führungskraft verfügt über die Gabe, als übergeordnete Instanz konstruktiv einzugreifen – ohne bevormundend die Lösung darzulegen.
Entwickeln Sie zudem ein Gespür dafür, aufkommende Streitigkeiten bereits in ihren Anfängen wahrzunehmen und den Konflikt im Keim zu ersticken. Vermeiden Sie ein Buschfeuer. Holen Sie frühzeitig alle Beteiligten an einen Tisch und schaffen Sie gemeinsam Ungereimtheiten oder Unmut aus dem Weg.
In der Regel kommt es zu Konflikten, wenn es nicht mehr um die sachliche, sondern die persönliche Ebene geht. Auch das sollten Sie offen ansprechen. Sie helfen den streitenden Parteien. Jede und jeder für sich fühlt sich nämlich in der Regel in die Ecke gedrängt – oder hat sich verrannt.
Konflikte basieren oft auch auf einem Ungleichgewicht zwischen dem Selbst- und dem Fremdbild. Der andere muss doch verstehen, dass man Recht hat!? Warum ist der nur so stur und beharrt auf seiner Meinung?! Und jetzt raten Sie mal, was der Gegenüber sich in diesem Moment für eine Frage stellen oder welche Meinung er vertreten mag…
Hören Sie in sich hinein und fordern Sie auch die anderen dazu auf. Fragen Sie sich ehrlich, ob man nicht doch die Realität zum eigenen Vorteil verändert, also gerade „gebogen“ hat. Es ist wichtig, sich als Führungskraft auch selbst zu hinterfragen. Nur so können Sie als neutraler „Berater“ die Auseinandersetzungen zwischen Mitarbeitern effektiv und dauerhaft aus der Welt räumen.
Und denken Sie immer daran: Nichts ist schwieriger, als Konsequenz zu zeigen. Aber kaum etwas anderes ist auch so effektiv!