Diese 11 Minuten sparen Ihnen bis zu 21 Stunden
Für Ihren individuellen Wissensvorsprung haben wir hier 4 getAbstract-Zusammenfassungen (4 Bücher mit insgesamt 1011 Seiten) zum Thema recherchiert und praktisch eingeordnet. Hätten Sie diese Arbeit selbst übernommen, wären Sie nicht weniger als 1203 Minuten (ungefähr 21 Stunden) beschäftigt gewesen. Erfahren Sie mehr.

Lernen lernen

Alle reden vom lebenslangen Lernen, und Mitarbeitende deutscher Firmen wissen, dass das ihr Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft ist. Einzig: Im Arbeitsalltag werden sie damit weiterhin zu oft alleingelassen.

Lernen lernen

Mitarbeite deutscher Firmen wissen, dass sie, um fit für die Zukunft und erfolgreich im Berufsleben zu bleiben, konstant dazulernen sollten. So das Ergebnis einer Studie, bei der über 10.000 Menschen zum Thema Weiterbildung und lebenslanges Lernen in ihrem beruflichen Kontext befragt wurden. Viele gaben an, das mit ihrer Weiterbildung gerne selbst in die Hand nehmen zu wollen, doch sagten sie ebenfalls, dass ihnen dazu das Handwerkszeug fehle. Sie fragen sich:

Wie setze ich eigentlich konkrete Lernziele? Wie organisiere ich mich zeitlich? Wie schaffe ich es, das theoretisch Erlernte in die Praxis umzusetzen? Wie bleibe ich diszipliniert?

Das Problem ist also nicht der Zugang zu relevanten Informationen: Wir werden heute regelrecht zugeschüttet damit. Wenn es aber darum geht, das Wissen für unsere persönliche Weitenentwicklung organisiert, strukturiert und auf uns zugeschnitten zu benutzen, verlieren wir schnell die Übersicht und damit die Motivation. Wer an der eigenen Lernkompetenz arbeitet, kann dem entgegenwirken.

1. Grundsätzlich: Was ist Lernkompetenz?

Laut der genannten Studie besteht Lernkompetenz aus drei verschiedenen Aspekten: Selbstreflexion, Lernmanagement und den Rahmenbedingungen – plus den jeweils dazugehörenden Subkompetenzen.

Quelle: Gebrauchsanweisung fürs lebenslange Lernen (lekaf.de)

Vom Autor Malcolm Gladwell stammt die gerne zitierte „10.000-Stunden-Regel“. Seine These: Sie brauchen 10.000 Stunden Übung, um Experte in einer Sache zu werden. Daran mag etwas Wahres sein. Ständiges Wiederholen sorgt nachweislich für einen „Memory Effect“. Aber ob sich der Zeitaufwand von umgerechnet 416 Tagen für das Lernen einer Sache wirklich lohnt, hängt von vielen verschiedenen Parametern ab. Wie lernen Sie persönlich am besten? Wie sollte die Information aufbereitet sein, damit Sie diese optimal verinnerlichen? In welcher Umgebung können Sie Dinge gut aufnehmen? Zu welcher Tages- oder Nachtzeit läuft Ihr Gedächtnis auf Hochtouren? Und ja: Welche Voraussetzungen bringen Sie mit?

Image of: Überflieger
Zusammenfassung (Buch)

Überflieger

Ein Überflieger über Überflieger, oder: Das Geheimnis des Erfolgs (von Malcolm Gladwell).

Malcolm Gladwell Campus Verlag
Zusammenfassung ansehen

Nicht selten wird, wenn es um Lernkompetenz geht, die Brücke zur Intelligenz geschlagen. Doch so einfach ist es nicht: Viele wissenschaftliche Überflieger waren (zunächst) etwa lausige Schüler. Albert Einsteins Eltern wurde zu seiner Zeit in der Volksschule mitgeteilt, „dass die geistige und soziale Entwicklung“ ihres Sohnes verlangsamt und er „begriffsstutzig sei“. Und die Geschichte um Thomas Edison ist berühmt-berüchtigt. Seine Mutter erhielt einen Brief der Schule, in dem stand: „Ihr Sohn ist geistig behindert. Wir wollen ihn nicht mehr in unserer Schule haben.“ Sie aber las dem Jungen vor: „Ihr Sohn ist ein Genie. Diese Schule ist zu klein für ihn und hat keine Lehrer, die gut genug sind, ihn zu unterrichten. Bitte unterrichten Sie ihn selbst.“ Und genau darum sitzen wir heute nicht im Dunkeln.

Lebenslanges Lernen ist kein neuer Trend, sondern ein Grundprinzip unserer Existenz.

Albrecht Kresse

Was diesen Genies gemein war, war zunächst nicht der hohe IQ: Sie waren neugierig, haben Dinge ausprobiert. Sie hatten Spaß daran, Neues zu entdecken und ihr neu entdecktes Wissen auch zu nutzen. Sie wussten, wo sie die passenden Informationen fanden und was sie mit diesen anfangen konnten. Sie gaben nicht auf, blieben dran und waren überzeugt, dass es nicht den einen richtigen Weg gibt, sondern verschiedene. Und genau darum geht es beim Lernen.

Lernkompetenz besteht also genau genommen aus drei Kompetenzen:

  1. Kompetenz, neues Wissen zu erwerben
  2. Kompetenz, dieses Wissen anzuwenden und zu übertragen
  3. Kompetenz, den eigenen Lernprozess zu steuern und zu reflektieren
Image of: Querdenker an der langen Leine
Zusammenfassung (Buch)

Querdenker an der langen Leine

Das wertvollste Potenzial einer Firma liegt in den Köpfen ihrer Mitarbeiter. Wie werden Sie ein Manager, der die kreativen Kräfte seiner Querdenker erkennt und mit ihnen die Firma zum Erfolg führt?

Donald W. Blohowiak Verlag moderne Industrie
Zusammenfassung ansehen

2. Wie lässt sich die eigene Lernkompetenz erhöhen?

Vorweg: Positive Gefühle und Emotionen (Freude am Lernen oder eine entspannte Grundhaltung) unterstützen Sie beim Lernen. Was im Umkehrschluss aber auch bedeutet, dass negative Gefühle und Emotionen (Angst oder Langeweile) den Lernerfolg beeinträchtigen. Daraus lässt sich ableiten, dass Sie zuerst einmal die für Sie und zu Ihnen passende Lernvoraussetzungen schaffen sollten. Dabei hilft:

  • Denken Sie positiv. Freuen Sie sich darauf, dazuzulernen. „Manipulieren“ Sie Ihr Denken und nutzen Sie Anreize wie eine Belohnung nach dem Lernen.
  • Lernen Sie so, wie es für Sie am besten passt. Gemeint ist damit, dass Sie schauen, welches Verhalten bei Ihnen Lernen einfacher, interessanter, besser macht. Vielleicht lernen Sie einfacher, wenn Sie dabei im Raum herumgehen? Oder es fällt Ihnen leichter, Dinge zu behalten, wenn Sie diese als Hörbuch konsumieren, während Sie auf Ihrem Bett liegen. Finden Sie es raus!
  • Lernen Sie dort, wo es Ihnen am besten gefällt. Beobachten Sie sich selbst: Fällt es Ihnen leichter, in einem Café umgeben von Menschen zu lernen oder lieber im stillen Kämmerlein? Gelingt es Ihnen morgens besser, sich an etwas Neues heranzuwagen, oder haben Sie erst am Abend die nötige Ruhe? Stimmt das Licht? Achten Sie auf Ihren Biorhythmus!

Im zweiten Schritt nehmen Sie eine Rückblende vor: Wann haben Sie in Ihrem Leben am besten lernen können? Oder auch: Von wem haben Sie am besten lernen können und warum? Lernkompetenz entwickelt sich, wenn Sie sich und Ihr Lernverhalten kennenlernen. Es ist wichtig, dass Sie die eigene Praxis auch immer wieder hinterfragen. Was als Single funktionierte, kann im Paarmodus schwierig werden. Was am einen Arbeitsplatz möglich war, kann am neuen unmöglich sein – oder will erkämpft werden.

Tipp: Führen Sie ein Tagebuch über Ihre Lernerfolge und ergänzen Sie täglich, warum es gerade heute so gut lief (oder eben nicht). Wo waren Sie? Wie ging es Ihnen? Was hat Ihnen geholfen, konzentriert zu bleiben?

Und im dritten Schritt: Finden Sie Ihre persönliche Lernstrategie und Ihren individuellen Lernstil. So hilft es einigen Menschen, wenn sie in der Gruppe lernen – was auch digital möglich ist (Kooperationsstrategie). Andere motivieren sich, wie angesprochen, indem sie sich danach belohnen (Motivations- und Emotionsstrategie). Oder aber – was eigentlich immer empfohlen ist –, Sie planen das Lernen im Hinblick auf Zeit, Ressourcen und Material detailliert im Vorfeld, etwa am Sonntagabend für die Folgewoche. So schaffen Sie Struktur und organisieren sich selbst.

Image of: 4 Wege zu mehr Lernkompetenz
Zusammenfassung (Buch)

4 Wege zu mehr Lernkompetenz

Wer richtig lernen will, muss zuerst etwas über sich selbst lernen.

Debora Karsch und Renate Wittmann GABAL
Zusammenfassung ansehen

Was die Lernstile betrifft, gilt:

  • Sie lernen praxisorientiert: In diesem Fall sollten Sie beim Lernen immer direkt überlegen, was Ihnen das Gelernte praktisch bringt. Führen Sie eine Pro/Contra- bzw. Kosten-Nutzen-Liste für Lernziele.
  • Sie lernen interaktiv: Stellen Sie sich beim Lernen immer die Frage, was Ihnen das im sozialen Kontext bringt. Also: Welche positiven Auswirkungen hat Ihr Wissenswachstum für Sie, aber auch für andere?
  • Sie lernen reflexiv: Ihnen sind eine lernfreundliche Atmosphäre sowie gut verständliche Lerninhalte wichtig? Treffen Sie hier eine bewusste Auswahl! Wenn Sie gemeinsam in einer Gruppe lernen, sollten Sie sich „Verbündete“ suchen und sich selbst eingestehen, dass Sie nicht mit allen in der Gruppe „gut Freund“ sein müssen. Wer sich über Gelerntes austauscht, lernt nicht nur mehr, sondern merkt sich das Gelernte auch besser.
  • Sie lernen analytisch: Sie sind beim Lernen ein Einzelgänger und lesen, schreiben, recherchieren am liebsten in Ihrem stillen Kämmerlein? Gut! Aber achten Sie darauf, dass Sie sich diese ruhigen Lernphasen schaffen und zeitlich klar definieren.
Image of: Organisationales Lernen
Themenkanal

Organisationales Lernen

Die „lernende Organisation“ ist längst mehr als ein theoretisches Konzept: Wer nicht lernt, sei es als Person oder als Unternehmen, ist im Wettbewerb…

Themenkanal ansehen

3. Freude am Lernen? So geht’s!

Lernen im Schlaf. Es wäre schon schön, wenn das funktionieren würde. Doch der Mythos, sich ein Buch unter das Kopfkissen zu legen und am nächsten Tag mit neuem Wissen aufzustehen, hat sich überlebt. Aber Lernen muss nicht zwingend mit Anstrengung oder sogar Quälerei einhergehen. Es kann und sollte im besten Fall Spaß machen.

Ich ziehe es vor, Leute mit Spaß zu unterhalten, in der Hoffnung, dass sie lernen, statt ihnen etwas beibringen zu wollen, in der Hoffnung, dass es ihnen Spaß macht.

Walt Disney

Und genau darum geht es: Wer spielerisch lernt, nutzt die Vorteile interaktiver, reflexiver, analytischer und praxisorientierter Lernstile im Zusammenspiel. In Unternehmen setzt sich daher immer mehr der Trend des Edutrainment durch. Dabei geht es um die Kombination aus Education (Ausbildung), Training und Entertainment (Unterhaltung). Ein Beispiel dafür ist das Lernen in Gruppen, bei denen ein Trainer oder Coach den Lernprozess so gestaltet, dass er Wissen vermittelt, indem er die Teilnehmenden aktiv einbindet: Rollenspiele, Übungen, Bewegung spielen dabei die entscheidende Rolle. Aber: Edutrainment ist auch das Prinzip vieler Lern-Apps und kann – etwa zum Erlernen einer neuen Sprache – durchaus allein daheim genossen werden.

Image of: Edutrainment
Zusammenfassung (Buch)

Edutrainment

Das Rezept für schnelles Lernen: Education, Training und Entertainment.

Albrecht Kresse GABAL
Zusammenfassung ansehen

Wer das Prinzip nutzen will, geht am besten wie folgt vor:

  1. Definieren Sie stets zuerst ein klares Lernziel. Setzen Sie sich eine Deadline. „Bis zum Tag XY werde ich … gelernt haben. Den Erfolg mache ich daran fest, dass …“
  2. Darauf aufbauend schreiben Sie sich einen Lernplan. Wann lernen Sie? Wo lernen Sie und wie lernen Sie?
  3. Bauen Sie dabei Abwechslung in den Lernplan ein. Üben Sie jeden Tag ein wenig anders. Beispiel: Sie wollen eine neue Sprache lernen. Als tägliche Basis legen Sie fest, dass Sie eine Lektion in einer Lern-App (wie z. B. Babbel) absolvieren werden. Jeden zweiten Tag ergänzen Sie die Lektion durch das Wiederholen von Vokabeln auf handgefertigten Karteikarten. Schauen Sie wöchentlich einen Film in der neuen Sprache. Lesen Sie an jedem dritten Tag kurze Absätze in Büchern der zu erlernenden Sprache. Und schaffen Sie sich vielleicht ein Übungsbuch an, in dem Sie die „Extrameile“ gehen, wenn Sie merken, dass es gerade gut klappt.
  4. Nutzen Sie beim Lernen verschiedene Medien. YouTube hat sich in den letzten Jahren zu einer echten Informationsbeschaffungsmaschine gemausert. Es gibt Millionen von guten Tutorials, die Sie dabei unterstützen, Dingen auf den Grund zu gehen. Oder lassen Sie sich den Stoff beim Joggen, in der Sonne liegend oder wo auch immer in Form von Podcasts, Hörbüchern etc. „vorlesen“.
    Tipp: Auch Zusammenfassungen von getAbstract lassen sich vorlesen, wobei wir immer mehr Abstracts von professionellen Sprechern produzieren lassen.
  5. Lernen Sie aus Spaß auch Dinge, die „unnötig“ sind, die aber für Abwechslung sorgen. Das macht den Kopf frei. Wichtig ist, dass Sie auch hier die Zeit klar definieren, wie lange Sie sich damit auseinandersetzen wollen. So könnten Sie lernen, das Abc rückwärts aufzusagen. Oder aber, Sie lernen im Nachgang noch die Tanzschritte zur Jerusalema-Challenge. Wichtig ist, dass Sie dabei ein gutes Gefühl haben oder sogar selbst über sich lachen können.

4. Schützen Sie sich vor den vier größten Lernkillern

So wie Sie Ihr Lernen positiv gestalten können, können Sie auch dafür sorgen, dass es Ihnen besonders schwerfällt. Auf diese vier Dinge dürfen Sie daher verzichten:

  1. Ablenkung: Ping macht das Handy, Plopp macht Outlook, und schon ist sie weg, Ihre Konzentration. Planen Sie lieber kürzere Lerneinheiten ein, in denen Sie ungestört arbeiten können, als längere, die kaum durchzuhalten sind. Schließen Sie alle nicht genutzten Programme, wenn Sie am Computer arbeiten. Stellen Sie auf Ihrem Handy den Flugmodus ein. Sie dürfen sogar die Tür verriegeln, wenn Sie Ihr Zuhause mit Ihren Liebsten oder WG-Freunden teilen. Machen Sie klar, dass Sie nicht erreichbar sind – vor allem sich selbst.
  2. Stress: Wenn Sie Stress empfinden, schüttet Ihr Körper das Hormon Cortisol aus. Das hemmt die Gedächtnisleistung. Wer gestresst lernt, wird also weniger lernen. Sorgen Sie deshalb dafür, dass Sie vor dem Lernstart entspannt sind. Atmen Sie durch, machen Sie einen kurzen Spaziergang, gehen Sie ein wenig laufen. Wichtig ist, dass Ihre Gedanken nicht um etwas anderes kreisen, wenn Sie mit dem Lernen beginnen.
  3. Einfach mal machen: Ein bisschen dies und ein bisschen das hat noch niemandem dabei geholfen, Dinge wirklich dauerhaft zu lernen. Fokussieren Sie sich! Und achten Sie auf Ihren Plan: Er muss nicht in Stein gemeißelt sein, aber zumindest sollten Sie ihn als Rahmenvertrag mit sich selbst ansehen. Schon Erich Kästner wusste: „Je üppiger die Pläne blühen, um so verzwickter wird die Tat.“
  4. Jetzt ist es an der Zeit, dass Sie loslegen! Aber am besten erst morgen. Denn: Eine der besten Voraussetzungen für Lernerfolg ist es, vorher gut geschlafen zu haben. Ob mit einem Buch unter dem Kissen oder ohne, das entscheiden Sie.

Wir wünschen viel Erfolg!

Wie das Journal Ihnen Zeit spart
Lesezeit
11 Min.
Die Lesezeit für diesen Artikel beträgt etwa 11 Minuten.
Gesparte Zeit
21 Std.
Mit der Lektüre sparen Sie bis zu 21 Stunden Recherche- und Lesezeit.
Recherchierte Abstracts
4 Für diesen Beitrag haben wir die praktischsten Einsichten aus 4 Zusammenfassungen zum Thema herausgesucht.
4 Wir haben 4 Bücher mit 1011 Seiten für diesen Artikel gelesen und zusammengefasst.
Share this Story