Lernen „to go“

Mobile Learning macht Lernen unabhängig von Zeit und Ort. Wer größtmögliche Flexibilität für sich und seine Mitarbeiter sucht, wenn es um die innerbetriebliche Aus- und Weiterbildung geht, kommt daran nicht länger vorbei.

Lernen „to go“
Bildung auf dem Take Away-Weg schmeckt den Mitarbeitern.

Laut einer aktuellen Studie von Deloitte nutzen 59 Prozent der Befragten ihr Smartphone auch außerhalb der Arbeitszeit für berufliche Dinge. Das ist doch schön zu lesen – vor allem für Führungskräfte und Unternehmer. Wie wäre es aber, wenn es sich bei dieser Nutzung nicht nur um Anrufe, Videokonferenzen oder die Beantwortung von E-Mails drehte, sondern stattdessen die individuelle Aus- und Weiterbildung im Fokus stünde?

Fakt ist, dass im Bereich eLearning einige Anwendungen zunehmend an Beliebtheit gewinnen: unter anderem das Mobile Learning. Zu Deutsch: Lernen mit mobilen Endgeräten. Lästige Wartezeiten – die Fahrt im Öffentlichen und Fern-Verkehr – können überbrückt, und selbst das Sonnenbad im Park, Garten oder auf dem Balkon kann nun sinnvoll genutzt werden, ohne dass es besonders kräftezehrend wäre, im Gegenteil.

E-Learning hat durch die Coronakrise die Unternehmenswelten zwangsläufig digitaler gemacht. Das lässt sich auch aus den Ergebnissen einer weiteren Studie aus dem Jahr 2020 ablesen. Der mmb-Trendmonitor beschäftigt sich mit allen Fragen rund um unsere zentralen Lernformen. Dabei fällt auf, dass „Online“ weiterhin nicht zu bremsen ist, wobei Blending Learning und Virtual Class Rooms die Liste der beliebtesten Anwendungen klar dominieren. Geht es um die Relevanz von Lernanwendungen finden zudem 8 von 10 Befragten mobile Anwendungen „sehr wichtig“.

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Elektronische oder digitale Medien halten in viele Lebensbereiche Einzug, auch in die Wissensvermittlung. Wie Lernen in der Internetgesellschaft funktioniert, lesen Sie hier.

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Selbstbestimmtes Lernen

Die Vorteile des mobilen Lernens liegen also auf der Hand: Menschen können lernen wann sie wollen, wie sie wollen und wo sie wollen. Dass sich das positiv auf die Aufnahmefähigkeit des Lernenden auswirkt, ist nachvollziehbar. Und es unterstützt eine selbstbestimmte und motivierte Unternehmenskultur, die nicht nur auf terminierte Trainings oder verordnete Schulungen setzt, sondern auf die Neugier als Antrieb der Lernenden. Im klassischen E-Learning werden zwar weiterhin die Grundlagen und Basics vermittelt, hier sind Webinare und Video-Tutorials zuhause. Doch smarte Anwendungen sorgen für das Vertiefen von Inhalten, in Form von Micro-Learnings. Sprich: Lerninhalte werden in kleine „Snacks“ aufgeteilt, die sich leicht „konsumieren“ lassen.

Formate, die sich hier gut eignen sind:

  • Lernvideos (möglichst nur wenige Minuten lang)
  • spielerische Elemente / Gamification (Quiz, Puzzle etc.)
  • interaktive Elemente
  • Infografiken & digitale Karteikarten

Wichtig: alle Lerneinheit müssen sich jederzeit stoppen und später weiterbearbeiten lassen, gleiches gilt für Wiederholungen. Grundsätzlich gilt auch: Eine ideale Lerneinheit darf höchstens 10 Minuten lang sein. Klare Strukturen und intuitive Bedienfunktionen sorgen dafür, dass Ihre Mitarbeiter sich auch bei einem belebten Umfeld nicht ablenken lassen. Und, genau, den Spaß nicht verlieren.

Natürlich können Sie die Lerninhalte auch in Form einer „Challenge“ aufbereiten. Hier wäre das schon angesprochene Gamification ideal, spielerische Herausforderungen mit Lerneffekt – Super Mario zum Soft-Skills-Update, quasi.


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Technisch gut aufbereitetes Lernen

Wichtig: Analoge Inhalte lassen sich nicht 1 : 1 ins Digitale übertragen, gleiches gilt für Inhalte, die für das Lernen auf Desktop-PCs kreiert wurden. Sowohl inhaltlich – Stichwort „Snacks“ – wie auch technisch können Sie nicht einfach die bereits produzierten Inhalte Ihrer Webinare nehmen und sie auf einem etwas kleineren Display abrufbar machen. Mobile Learning braucht seine eigene Umgebung und seine eigenen Systeme.

Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie die Welt neu erfinden müssen. Es gibt bereits zahlreiche Anbieter, die Ihnen ein Learning Content Management System (LMS) inklusive Mobile Learning zur Verfügung stellen, einige setzen dabei auf Abo-Modelle, andere setzen Ihnen auf Wunsch auch ein ganz eigenes System für Ihr Unternehmen auf.

Sie sind eher der Do-it-yourself-Typ? Dann gibt es auch hier Möglichkeiten in Form von diversen Open Source-Lösungen, mit denen Sie oder Ihre Digitalexperten selbst arbeiten können. Wobei hier die Entscheidung oftmals ein Rechenspiel ist – so kostet die externe Lösung in der Regel zwischen 50’000 und 150’000 Euro. Konzipieren und produzieren Sie alles selbst, müssen Sie die Kosten für Ihre Mitarbeiter addieren, was nicht selten am Ende die genannten Summen um einiges überschreitet.

Lohnenswert ist ein gut strukturiertes LMS aber immer – gerade in Zeiten, in denen hybride Arbeitsformen zwischen Büro und Homeoffice die Arbeitswelt fundamental verändern. Die Vorteile von LMS auf einen Blick:

  • Sie finden Ihr gesamtes E-Learning mit allen Inhalten an einem zentralen Ort wieder.
  • Sie können so viele Mitarbeiter zeitgleich schulen, wie sie möchten und diese zielgruppengenau mit den richtigen Inhalten versorgen.
  • Sie können die Kurse einfach in mehreren Sprachen anbieten.
  • In einem LMS lässt sich ein Kurs ganz einfach austauschen oder neu einpflegen, und die Mitarbeiter quasi mit einem Klick auf den neusten Stand bringen.
  • Ein LMS macht zudem Lernerfolge sichtbar. Stichworte: Reporting und Zertifizierungen.

Zum Aufbau zudem noch ein Tipp: Achten Sie darauf, ein responsives Design und ein intuitives User Interface sicherzustellen. Videos, Audiodateien und Grafiken sollten komprimiert werden, um die mobilen Endgeräte nicht zu überlasten. Und denken Sie daran: Auch wenn es sich um ernste und relevante Inhalte handelt, sollte der Spaß beim Lernerlebnis nicht zu kurz kommen.


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