Diese 6 Minuten sparen Ihnen bis zu 5 Stunden
Für Ihren individuellen Wissensvorsprung haben wir hier 3 getAbstract-Zusammenfassungen (ein Buch mit insgesamt 210 Seiten und 2 Artikel) zum Thema recherchiert und praktisch eingeordnet. Hätten Sie diese Arbeit selbst übernommen, wären Sie nicht weniger als 246 Minuten (ungefähr 5 Stunden) beschäftigt gewesen. Erfahren Sie mehr.

Kein Krieg gegen Talente!

Der War for Talents wäre glaubwürdiger, wenn man ihn in der Praxis nicht gegen sie führen würde. Das zeigt sich am Ende der Pandemie überdeutlich.

Zurück in die Normalität – das ist der Schlachtruf, mit dem Manager und Politiker gleichermaßen das Ende einer Pandemie ausrufen, von der niemand weiß, ob sie das auch schon mitbekommen hat. Mit dem Nichtverstehen wäre sie jedenfalls in bester Gesellschaft.

Denn die, die zur Normalität aufrufen, haben offensichtlich auch nicht wirklich was mitgekriegt. Es gibt kein Zurück zur „Normalität“. Und das hat nur relativ wenig mit der Coronapandemie zu tun.

Schon vor der ersten Welle war klar, dass es in Organisationen und der Arbeitswelt nicht mehr so weitergeht wie bisher.

Die Digitalisierung schafft seit Jahren unmerklich, in kleinen Schritten, eine Welt, in der aus industriellen Arbeits- und Gesellschaftskulturen Netzwerke werden. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie flexibler und nicht mehr so auf Bestand und Ortsfestigkeit angelegt sind wie die alten Welten des Büros und der Fabrik. Das heißt nicht, dass sie damit auch „unsicherer“ sind.

Das Wort „Kapital“ stammt bekanntlich von „caput“ ab, also Kopf. Ursprünglich meinte man damit Schafsköpfe. Ganz früher war man reich, wenn man viele dieser Schafsköpfe befehligte. Hat sich das geändert? Die Antwort ist schwierig. Erstens: Eigentlich ja. Kluge Köpfe bringen in der digitalen Wissensgesellschaft das Geld ins Haus. Innovationen, Problemlösungen, komplexe Antworten auf verzwickte Fragestellungen. Für die Schafskopfbesitzer ist das Problem nur: Die Ex-Schafe wissen sehr gut, was ihr Kopf – ihr Kapital – wert ist.

Das Zurück ins Büro ist ein Zurück in den Schafstall.

Denn Wissen, das einem gehört, trägt man zwischen dem Kopf, und damit werden die Inhaber mobil. Niemand will zurück in eine solche Normalität, in ein solch altes Kontrollregime. Das heißt: Niemand, der auch anders kann. Und das sind, machen wir uns ehrlich, die Guten. Die, um die alle ringen.

Image of: The Future is Hybrid
Zusammenfassung (Artikel)

The Future is Hybrid

Endlich: Die Daten zur Zukunft der Zusammenarbeit sind da!

Shift Collective Shift Collective
Zusammenfassung ansehen

„Angestellte“, so hat es der famose Jürgen Fuchs von der Universität Bayreuth in Die Stille Revolution gesagt, werden „morgens angestellt und abends ausgestellt“. Dazwischen sagt man ihnen, was normal ist – und was nicht. So geht man mit Menschen um, zu denen die gehören, um die man wahre Kriege ausgerufen hat – den War for Talents für die besten und klügsten Leute, die es gibt.

Weil viele von denen wirklich klug sind und nicht nach der Pfeife der alten Arbeitswelt tanzen, haben die Organisationen jetzt ein doppeltes Problem. Die Guten wollen arbeiten, wo es ihnen passt. Und nach eigenen Regeln. Kooperation ja, Kotau nein. Dieser Teil der Transformation wird in den nächsten Jahren zum wichtigsten Bauabschnitt der neuen Arbeit gehören. Arbeiten, wo es am besten geht. Mit Mitteln, die wir selbst wählen. Das entscheidet nicht nur über Lebensqualität, sondern auch, ob Unternehmen noch weiterkommen, innovativ sein können oder ob sie im Mittelmaß stecken bleiben.

Werden sich „die Guten“ überhaupt noch auf klassische Organisationen einlassen?

Klassisch – das meint die Art, wie sie organisiert ist – als alte Hierarchie, nicht als Netzwerk. Netzwerke können prima mit Leuten, die Unterschiedliches an unterschiedlichen Orten tun. Schließlich sind sie Spezialistinnen und Experten ihrer eigenen Arbeit. Das ist das Ergebnis entwickelter Arbeitsteiligkeit, die in den letzten 250 Jahren kontinuierlich vorangetrieben wurde. Viele sind erwachsen geworden – sie können sich um sich selbst kümmern und wissen am besten, was zu tun ist. Die alten Chefs in ihren ortsfesten Büros – die braucht es nur noch, damit den anderen ihre Arbeit so leicht wie möglich gemacht wird. Sie sind eher Coaches, Ermöglicher, Agenten der Leute, die wirklich „das Sagen“ haben. Dienstleister des Netzwerks.

Image of: Der Mitarbeiter-Magnet
Zusammenfassung (Buch)

Der Mitarbeiter-Magnet

So kriegen und halten Sie die Besten.

Michael Asshauer Haufe Verlag
Zusammenfassung ansehen

Man möchte meinen, das wäre allen klar. Doch gerade Hightechunternehmen ist es das oft nicht. Dass ein Unternehmen mit KI, Netzwerken, Social-Media-Plattformen oder Software ihr Geld verdient, heißt noch lange nicht, dass es gegen die eigenen Talente keinen Krieg führt. Apple beispielsweise hat herbe Talentverluste erlitten, weil das Konzernmanagement seine Talente nach der ersten Pandemiewelle wieder im Büro antanzen lassen wollte. Dabei hat ausgerechnet die Gründer-Ikone Steve Jobs klargemacht, dass es „keinen Sinn macht, kluge Leute einzustellen und ihnen zu sagen, was zu tun ist. Wir stellen kluge Leute nur ein, damit sie uns sagen können, was zu tun ist.“ Das sollte natürlich für seine Erben gelten, insbesondere auch bei der Frage, wo Neues gedacht wird.

Im Jahr 2013 blamierte sich die (vor allen bei alten Industriemanagern gehypte) Yahoo-Vorstandsvorsitzende Marissa Mayer, als sie nach Jahren des Homeoffice wieder die Präsenzpflicht einführte. Mit der üblichen fadenscheinigen Begründung: bessere Kommunikation. Dabei geht’s meist nur um Kontrolle und Misstrauen. Yahoo kostete das die letzten Sympathien – von Frau Mayer redet niemand mehr, der Laden ist verkauft und bei den meisten vergessen.

Wer im Schafstall bleibt, sind die Schafe.

Machen wir uns nichts vor: Die alte Büropolitik, Management by Jonny Kontroletti, sie führt in allen Unternehmen dazu, dass die bleiben, die man halt beaufsichtigen muss, beschäftigen, in Routinen einbinden, weil sonst nichts geht. Das erledigt früher oder später aber ohnehin die Automation.

Image of: Spitzenjobs!
Zusammenfassung (Artikel)

Spitzenjobs!

So punkten Sie im Rennen um Fachkräfte.

Dorit Kowitz Brand eins
Zusammenfassung ansehen

Leute, die nur ins Büro kommen, weil’s dort Design, Events, Espressomaschine und kumpelhafte Inszenierungen gibt, sind nicht die Talente, sondern die, die bleiben, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt. Klingt hart, ist aber so.

Erwachsene, die man wie Kinder behandelt, gehen eher früher als später.

Talente sind Leute, die nicht nur was können und wissen, sondern auch wissen, was sie können – und so handeln. Sie brauchen keinen Schnickschnack. Sie brauchen Freiräume. Sie brauchen auch keine Chefs, die so tun, als ob sie klüger wären als ihre Talente, sondern Leadership, das ihnen ermöglicht, sich zu entfalten – und ihr Bestes zu geben. Sie brauchen Führungskräfte, die nicht ans Gewesene, an den Bestand denken, sondern an das, was möglich sein könnte. Wer gegen diese freien Köpfe, gegen die Freiräume Krieg führt, der wird ihn verlieren.

Wissenswertes über den Autor
Wolf Lotter ist Buchautor, Mitgründer von brand eins und Transformationsexperte – ein Thema, das auch seine Bücher prägt, zuletzt: Zivilkapitalismus (2013, Random House), Zusammenhänge. Wie wir lernen, die Welt wieder zu verstehen (2020, Edition Körber) und Strengt euch an. Warum sich Leistung wieder lohnen muss (2021, Ecowin). Im Frühjahr 2022 erscheint der dritte Band seiner Wissensökonomie-Sammlung Unterschiede. Wie Vielfalt mehr Gerechtigkeit schafft. Für Anfragen für Vorträge und Buchungen besuchen Sie www.wolflotter.de.

Wie das Journal Ihnen Zeit spart
Lesezeit
6 Min.
Die Lesezeit für diesen Artikel beträgt etwa 6 Minuten.
Gesparte Zeit
5 Std.
Mit der Lektüre sparen Sie bis zu 5 Stunden Recherche- und Lesezeit.
Recherchierte Abstracts
3 Für diesen Beitrag haben wir die praktischsten Einsichten aus 3 Zusammenfassungen zum Thema herausgesucht.
2 2 Artikel
1 Wir haben ein Buch mit 210 Seiten für diesen Artikel gelesen und zusammengefasst.
Share this Story