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Gig Economy – bequeme neue Welt

Digitale Plattformen bringen heute Arbeitgeber und Arbeitnehmer unkompliziert zusammen. Das ist gut, aber noch nicht gut genug für alle.

Gig Economy – bequeme neue Welt

Mit wenigen Klicks – bequem und oft auch günstig – einen Dienstleister finden oder seine Dienste anbieten, das ist die schöne neue Welt der Gig Economy. Uber & Co. machen es möglich, schnell und unkompliziert über eine digitale Plattform Arbeit zu vergeben oder Arbeit zu beziehen. Entsprechende Unternehmen treten dabei in aller Regel als Vermittler auf und beziehen eine Vermittlungsprovision. Das hat für sie den Vorteil, dass sie nicht als beitragspflichtiger Arbeitgeber gelten. Für die soziale Absicherung muss der „Plattformarbeiter“ selbst aufkommen. Auch die steuerlichen und arbeitsrechtlichen Fragen und Herausforderungen liegen in seiner Hand.

Dennoch boomt das Geschäft. Ob Essenslieferung, Taxi- oder Handwerksdienste oder auch Texte, Design und Übersetzungen – die Nachfrage nach privat im Netz angebotenen Dienstleistungen steigt seit Jahren. Im letzten Jahrzehnt hat sich die Zahl der digitalen Arbeitsplattformen verfünffacht. Die Pandemie war dabei sicher auch ein Treiber. Ubereats hat nach eigenen Angaben seinen Umsatz im Jahr 2020 um 600 Prozent steigern können.

Aktuell nutzen die meisten die Gig Economy nur als Nebenerwerb. Hauptgrund ist, dass sich oft nicht einmal ein Mindesteinkommen erwirtschaften lässt. Die Flexibilität, die so gerne als Vorteil von Gig Working angeführt wird, bringt es eben auch mit sich, dass kein Clickworker planen kann, wie oft er gebucht wird. Zudem unterliegen Preise keinen Tarifverträgen und sind daher – man muss es leider so sagen – in vielen Fällen unterirdisch. Eine 15-seitige wissenschaftliche Arbeit für 35 Euro, eine Taxifahrt von 30 Minuten für 10 Euro oder ein einstündiger Handwerkseinsatz für 25 Euro sind keine Seltenheit.

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Zusammenfassung (Buch)

Gig Economy

Wenn der gute Deal des einen die Altersarmut des anderen bedeutet.

Colin Crouch Suhrkamp Verlag
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Neue Regeln, mehr Sicherheit

Weltweit finden mittlerweile Diskussionen um eine schärfe Regulierung von Plattformarbeit statt. Dabei kommen Themen wie Scheinselbstständigkeit, Mindestlohn, Sozialleistungen und Arbeitslosenversicherung zur Sprache. Denn gerade wenn jemand nur für eine Plattform arbeitet, ist er faktisch abhängig von diesem „Auftraggeber“ und gilt steuerlich nicht mehr als Selbstständiger.

Die Plattformanbieter machen ihren Arbeitskräften vor, dass sie selbstständige Unternehmer seien, während sie in Wirklichkeit nur durch und durch subalterne, streng überwachte Rädchen einer gewaltigen Gewinnmaximierungsmaschinerie sind.

Colin Crouch

Ein Schweizer Gericht hat in diesem Zusammenhang beispielsweise Ende 2021 entschieden, dass Uber-Fahrer und -Fahrerinnen als Angestellte des Unternehmens zu sehen sind. In Spanien und Großbritannien gibt es mittlerweile ebenfalls entsprechende Regelungen. Auch Airbnb kann nicht mehr in allen Städten walten und gestalten, wie es gern möchte. Hier geht es jedoch vornehmlich darum, dass durch den Boom der privaten Ferienunterkünfte bezahlbarer Wohnraum gerade in europäischen Metropolen knapp geworden ist. Deshalb gibt es mittlerweile entsprechende Auflagen. Gleiches gilt in Bezug auf die Einnahmen, die die privaten Vermieter erwirtschaften: Diese müssen fast überall zwingend dem Finanzamt mitgeteilt werden.

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Zusammenfassung (Buch)

Arbeit im Wandel

Der Konturen künftigen Arbeitens beginnen sich abzuzeichnen.

Jeff Schwartz und Suzanne Riss Wiley-VCH
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Die gute Seite

Auf der anderen Seite hat Gig Economy natürlich auch seine Vorteile. Und das eben nicht nur für die Auftraggeber, die mit wenigen Klicks einen Dienstleister beauftragen oder einen Service buchen können. Wer das Clickworking ausschließlich als Zusatzeinnahme sieht, kann sich neben dem eigentlichen finanziellen Standbein noch ein weiteres aufbauen (Selbstbestimmung). Oder aber auf diesem Weg eventuell die Grundlage für eine zukünftige Selbstständigkeit legen (Selbstverwirklichung). Andere probieren mittels Gig Working auch einfach mal aus, was ihnen liegt und was ihnen Spaß bereitet. Dies gilt insbesondere für Studierende und junge Menschen. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist, dass Anbieter sich den Aufwand hinsichtlich Marketing, Vertrieb und teils auch Administration sparen.

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Flexible Workforce – Fit für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt?

Loyal ohne Festanstellung: Wie neue Personalkonzepte Flexibilität und Sicherheit kombinieren.

Martina Zölch, Marcel Oertig und Viktor Calabrò Haupt Verlag AG
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Da Plattformen in der Regel grenzüberschreitend arbeiten, ist Gig Economy zudem für Menschen in Schwellenländern eine riesige Chance. Und eben auch für diejenigen, die aus welchen Gründen auch immer über keine oder nur geringe Qualifikation wie einen Schulabschluss oder eine Ausbildung verfügen.

Fazit

Was es definitiv noch braucht in Bezug auf faires Gig Working, sind bestimmte arbeits- und sozialrechtliche Regelungen. Aber das ist wie mit allen neuen Arbeitsmodellen: Oft entstehen diese erst, wenn sich ein Modell am Markt durchgesetzt hat. Andererseits ist Gig Working aber eben eine unkomplizierte Möglichkeit für Arbeitgeber, an Jobs zu kommen.

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Stakeholder-Kapitalismus

Der Kapitalist ist auch nur ein Mensch. Es wird Zeit, dass er sich wie einer benimmt.

Klaus Schwab und Peter Vanham Wiley-VCH
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Wichtig ist, dass sich jeder Dienstleister, aber auch jeder Auftraggeber aktiv darüber informiert, welche administrativen und gesetzlichen Auflagen für ihn bestehen. Wenn sich eine Plattform wirklich nur als Vermittler positioniert, ist es Aufgabe des Auftraggebers, sicherzustellen, dass der Anbieter über eine gültige Arbeitsbewilligung verfügt. Und für den Anbieter ist es vor allem relevant, sich über die Versteuerung seiner Einnahmen Gedanken zu machen. Ansonsten rutscht man schnell in die Schwarzarbeiterecke. Und genau deshalb sind neue und innovative Interessenvertretungen genauso notwendig wie klare Regulierungen und Gesetze.

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