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Für Ihren individuellen Wissensvorsprung haben wir hier eine getAbstract-Zusammenfassung (ein Buch mit insgesamt 240 Seiten) zum Thema recherchiert und praktisch eingeordnet. Hätten Sie diese Arbeit selbst übernommen, wären Sie nicht weniger als 283 Minuten (ungefähr 5 Stunden) beschäftigt gewesen. Erfahren Sie mehr.

Folge 17: Unangenehme Komplimente

Nina wird von ihrem Chef für ihre gute Arbeit gelobt. Doch statt sich darüber zu freuen, fühlt sich Nina unter Druck gesetzt. Sie hat das Gefühl, die Komplimente nicht verdient zu haben. Als sie sich fragt, was mit ihr nicht stimmt, stößt sie auf den Begriff „Impostor-Syndrom“. Doch was bedeutet das und vor allem – wie überwindet man es?

Folge 17: Unangenehme Komplimente

„Wunderbare Arbeit, Nina. Du kannst wirklich stolz auf dich sein. Ich bin froh, dich im Team zu haben.“ Immer wieder gehen Nina diese Sätze ihres Vorgesetzten durch den Kopf. Sie kamen als Rückmeldung zu ihrer neuesten Survey. Seither verfolgen sie Nina jeden Tag. Und nein, Nina freut sich nicht über das Lob. Wie könnte sie auch? Denn diese Sätze bedeuten für Nina nur zwei Dinge: Erstens hat ihr Chef absolut keine Ahnung, wie inkompetent sie wirklich ist. Zweitens ist der Druck, der auf ihr lastet, diese Kompetenzfarce aufrechtzuerhalten, nun größer denn je.

So deutlich hat das Nina bisher nie empfunden, aber sie muss sich eingestehen, dass Komplimente zu ihrer Arbeit ihr Angst machen. Früher konnte sie das noch als unangenehmes Gefühl beiseiteschieben und nicht weiter beachten. Doch je besser es läuft, je öfter sie für ihre Arbeit gelobt wird, desto schlimmer wird es. Ihr Chef hat doch keine Ahnung, wie es in ihr ausgesehen hat, als sie die Ergebnisse erzielt hat! Wie viel Glück sie hatte, dass ihr dann doch noch die richtigen Ideen gekommen sind! Wenn ihr Chef wüsste, dass sie eigentlich bislang nur so von Erfolg zu Erfolg geschlittert ist und das wenig mit Können und Wissen zu tun hatte, würde er sicher nicht so viel von ihr halten.

Vielleicht sind diese Gedanken auch der Grund, warum sich Nina von dem Buchtitel, den sie auf der getAbstract-Website vor sich sieht, magisch angezogen fühlt: „Und morgen fliege ich auf“. Sie hat erst zwei Absätze gelesen, aber plötzlich wird ihr klar: Diese Angst, die sie immer stärker begleitet, hat einen Namen: Sie leidet am Impostor-Syndrom.

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Zusammenfassung (Buch)

Und morgen fliege ich auf

Wie Sie der Angst, in Wirklichkeit ein Hochstapler zu sein, dauerhaft entkommen.

Michaela Muthig dtv
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Michaela Muthig, Fachärztin und Expertin für Menschen mit dem Impostor-Syndrom, hat viele Menschen wie Nina kennengelernt. Oftmals sind es sogar erfolgreiche Personen, wie Uniprofessoren oder Oscargewinner, die unter der Angst leiden, ein Hochstapler zu sein. Ursache davon ist eine Wahrnehmungsverzerrung; diese Menschen halten sich für inkompetent, obwohl das nicht zutrifft. Bestimmte Charakterzüge begünstigen diese Verzerrung:

Vor allem introvertierte, perfektionistisch veranlagte, unsichere Personen mit einem geringen Selbstwert sind anfällig für Impostor-Gedanken.

Michaela Muthig

Dennoch kann prinzipiell jeder solche Gedanken entwickeln. Sie rühren von Zeiten, in denen die betroffene Person sich verbiegen musste, um zu hohen Erwartungen zu genügen, und so immer wieder die Erfahrung gemacht hat, nicht gut genug zu sein. Ein Impostor-Syndrom entsteht also aus Situationen heraus, in denen wir uns unwohl und überfordert gefühlt haben. Und oft war das in unserer Kindheit.

In dieser verzerrten Wahrnehmung konzentrieren wir uns ausschließlich auf unsere Fehler und Schwächen, fühlen uns jedes Mal in unserem negativen Selbstbild bestätigt, wenn wir sie finden, und ignorieren dabei komplett, was wir gut können. Um diese Wahrnehmungsverzerrung zu durchbrechen, müssen wir also lernen, Dinge, die wir gut können, zu sehen und vor allem anzuerkennen. Um das zu üben, kann man sich etwa eine Woche lang jeden Abend notieren, was einem heute gut gelungen ist. Oder man schreibt auf, welche positiven Rückmeldungen man von anderen Personen erhalten hat; das kann Lob sein oder auch nur ein anerkennendes Lächeln.

Oft höre ich bei dieser Aufgabe den Einwand: ‚Aber damit täusche ich doch nur mich selbst und überschätze mich dann.‘ Das ist aber nicht so. Sie nehmen nur wahr, was tatsächlich da ist und Sie bisher einfach nicht beachtet haben. Sie machen sich also nichts vor.

Michaela Muthig

Nina fühlt sich ertappt, aber auch irgendwie erleichtert. Sie hat immer angenommen, wenn sie sich ihrer Leistung und Arbeit zu sicher fühle, würde sie den Bezug zur Realität verlieren. Womöglich würde sie gar nicht mehr einschätzen können, wie sie auf andere wirkt, und andere würden sie dann für komisch und überheblich halten. Nina werden plötzlich viele Unsicherheiten bewusst, die sich hinter dem unangenehmen Gefühl verbergen, das sie hat, wenn sie an die Komplimente ihres Chefs denkt. Die Expertin betont, dass es viel Übung braucht, um die eingefahrenen Wahrnehmungen zu ändern. Doch Nina mag einfach so nicht mehr weitermachen. Sie fängt klein an – indem sie sich die Komplimente abends notiert, zusammen mit drei anderen kleinen Zeichen dafür, dass sie besser ist, als sie sich fühlt. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Ninas Welt
Nina ist 29 und Angestellte im Bereich Marktforschung. In ihrem Büroalltag erlebt sie immer wieder Situationen, in denen sie sich denkt: „Ich kann nicht die einzige mit diesem Problem sein.“ Wie gut, dass sie jetzt Zugang zur getAbstract-Bibliothek hat und ihre Lösungsvorschläge Gegenstand unserer neuen monatlichen Arbeitsweltkolumne sind, finden Sie nicht?

Und vielleicht erleben Sie in Ihrem eigenen Arbeitsalltag ja ähnliche Situationen wie Nina. Lassen Sie uns gerne daran teilhaben. Senden Sie einfach eine E-Mail an journal@getAbstract.com.

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1 Wir haben ein Buch mit 240 Seiten für diesen Artikel gelesen und zusammengefasst.
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