1. Führung und Vertrauen
Vertrauen ist die Basis jeder erfolgreichen Zusammenarbeit. Nicht nur am Schreibtisch oder im High-Stakes-Verkaufsgespräch, sondern auch im täglichen Miteinander: Immer und überall findet eine Vertrauensprüfung statt, bevor etwas gemeinsam angepackt, ein Produkt oder eine Dienstleistung gekauft oder ein neuer Mitarbeiter eingestellt wird. Stephen M. Covey, seit Jahrzehnten der Guru zum Thema, nennt Vertrauen nicht umsonst die „neue harte Währung“ im Arbeitsleben. Denn:
Wer sich auf nichts verlassen kann, ist verlassen. In Zeiten hybriden Arbeitens gilt das mehr als je zuvor.
Die meisten Leute halten Kompetenzen im Bereich des Vertrauens für angeboren oder früh erlernt. Kinder lernen tatsächlich schon in den ersten Wochen und Monaten, zwischen Vertrautem und Unvertrautem zu unterscheiden, denn ohne diesen Instinkt würden sie, klein und hilflos, die ersten Jahre wohl kaum überleben. Gleichwohl stimmt: Vertrauen kann man auch später noch lernen. Das fällt nicht allen gleich leicht, aber es lohnt sich – und macht das Leben Stück für Stück einfacher.
Ich bin überzeugt: Vor allem Führungskräfte müssen einen Sinn dafür haben, denn ihre Vertrauensfähigkeit entscheidet über Wohl und Wehe ihres Erfolges. Niemand kann allein alles wissen, niemand kann allein alles managen – und wer vorgibt, es doch zu können, hat kein „gesundes Selbstvertrauen“, sondern ein psychisches Problem.
Um Arbeit zu teilen, was die Hauptaufgabe guter Führung ist, muss man die für Entscheidungen notwendigen Informationen erhalten und kommunizieren, delegieren und nächste Schritte abwägen können.
Wer nicht vertrauenswürdig und -fähig ist, erhält im Miteinander keine wichtigen Informationen, wird nicht gehört, kann nichts abgeben und hat deshalb keine Basis, um Zustände richtig abzuwägen. Kurz: Eine solche Person eignet sich nicht für Führungsaufgaben.
Mit meiner neuen Kolumne möchte ich Menschen, die sich in Führungspositionen befinden, aber mit dem Thema Vertrauen bisher eher gerungen haben, helfen. Führungskräfte haben eine besondere Vorbildrolle inne, derer sie sich häufig nicht gänzlich bewusst sind, und damit entscheidenden Einfluss auf das Klima und die Kultur ihrer Organisationen – zum Guten oder zum Schlechten. Wer, wenn nicht Sie, sollte also in puncto Vertrauen die eigenen Hausaufgaben gemacht haben?
Drei Regeln:
- Vertrauen ist die Grundlage erfolgreicher menschlicher Interaktionen.
- Vertrauen in sich und andere macht Sie und Ihr Umfeld resilienter.
- Eine Kultur des Vertrauens beginnt beim Vorbild Führungskraft.
Hier finden Sie alle meine Kolumnen.