Das Sommerloch – so stopfen Sie es effizient
Bald ist es wieder da: das Sommerloch. Und man darf gespannt sein, welches Sommerlochtier die Medien in diesem Jahr wieder zum Hauptprotagonisten ihrer Nachrichten machen. Vielleicht erinnern Sie sich noch an den „Problembären“ Bruno, der in Bayern umhertapste. Oder an den Kaiman Sammy, der seinem Besitzer bei einem Badeausflug im Nievenheimer See ausbüxte und zum echten Sommerlochstar wurde. Wochenlang füllten die beiden Tiere die Schlagzeilen, denn so richtig viel anderes hatten die Medien in den Monaten Juli und August nicht zu berichten. Und das ist eigentlich jedes Jahr der Fall – wenn denn nicht ein Virus sein Unwesen treibt. Die Gründe für die nachrichtenarme Zeit: politische Institutionen pausieren, Gleiches gilt für Sportligen und auch kulturelle Einrichtungen schließen nicht selten für einige Tage die Türen. Highlights sind rar gesät und daher macht man zum Highlight, was sich anbietet.
Auch in Unternehmen ist das Sommerloch spürbar. Viele Kollegen sind im Urlaub, Entscheidungen werden vertagt, Arbeiten bleiben liegen. Das E-Mail-Postfach ist leer und auch die Anzahl der Anrufe geht spürbar zurück. Eigentlich doch eine gute Gelegenheit, mal aufzuräumen. Folgend ein paar Ideen, wie Sie das Sommerloch effektiv nutzen können.
1. Ordnung schaffen
Nicht selten sind die Monate September bis November terminlich gut durchgetaktet. Da mag man sich nicht mit Kleinigkeiten aufhalten. Und auch gedanklich nicht durcheinanderkommen. Nutzen Sie also die Wochen im Sommer, um aufzuräumen. Beginnen Sie mit Ihrem E-Mail-Postfach und machen Sie mit Ihren Schränken und Ihrem Schreibtisch weiter. Und dann sortieren Sie Ihre Gedanken.
Schreiben Sie die zig Ideen, die in Ihrem Kopf herumgeistern, auf. Und auch, was Sie immer schon mal machen wollten oder sogar sollten. Machen Sie daraus dann eine To-do-Liste und priorisieren Sie. Auch wenn unser Hirn einen gigantischen Arbeitsspeicher hat, ist es sinnvoll, es auch mal zu entlasten.
Apropos Arbeitsspeicher: Nutzen Sie die Zeit auch, um Ihren digitalen Arbeitsplatz aufzuräumen. Und das geht weit über das E-Mail-Postfach hinaus. Sortieren Sie Ihre Dateien, löschen Sie, was Sie nicht mehr benötigen, und bringen Sie System in Ihre Ablage. Herbert Hertramph nennt das „Digital Cleaning“:
2. Bilden Sie sich weiter
Nein, es muss nicht gleich der sechswöchige Onlinekurs sein. Beginnen Sie doch einfach damit, mal wieder ein Fachbuch zu lesen. Bringen Sie sich bezogen auf Ihre Arbeit auf den neuesten Stand. Schauen Sie mal bei YouTube vorbei. Auch hier gibt es zahlreiche gute Fachbeiträge und Tutorials. Gleiches gilt für Podcasts. Nie gab es mehr Möglichkeiten, Dinge zu lernen. Wenn Sie sich für einen Onlinekurs entscheiden, fragen Sie im Unternehmen nach, ob die Kosten übernommen werden bzw. ein Zuschuss möglich ist. Warten Sie mit diesem Anliegen aber nicht zu lange; Sie wissen, wie im Sommerloch mit Entscheidungen umgegangen wird …
Es wird viel über das lebenslange Lernen gesprochen, doch konsequent umgesetzt wird es selten. Weil es eben doch anstrengend ist. Doch das muss es nicht sein. Sie können die Zeit im Sommer auch nutzen, um das Lernen zu lernen. Um zu verstehen, wie wir Dinge behalten und langfristig im Gehirn abspeichern. Viele Lernmethoden lassen sich dabei auch in Eigenregie trainieren.
3. Vorbereiten
Gerade wenn die Monate nach den Ferien sehr arbeitsintensiv werden, sollten Sie entsprechende administrative Dinge vorbereiten. Haben Sie beispielsweise ein Event in der Agenda stehen, schreiben Sie jetzt schon die Checklisten dafür. Tätigen Sie Bestellungen, die Sie jetzt schon tätigen können. Führen Sie nötige Recherchen durch und treffen Sie eine Auswahl aller Dinge, die Sie für das Event benötigen. Diese können Sie dann zeitnah nach der Rückkehr der Entscheider absegnen lassen. Gleiches gilt auch für Meetings, die Sie vorbereiten müssen.
Zusammenfassung (Buch)
Meetings und Events organisieren für Dummies
Wiley-VCHSind Sie selbst der Moderator, sollten Sie jetzt schon Ihre Moderationskarten schreiben. Nutzen Sie die entspannte Zeit und ersparen Sie sich, später unter Druck nach guten Formulierungen zu suchen.
4. Planen Sie Neues
Unter den Ideen, die Sie aufschreiben und priorisieren sollten, ist vielleicht auch ein neues Projekt. Womöglich gibt es da eine Sache, die Sie immer schon einmal umsetzen wollten. Warum dann nicht jetzt starten und Ihren Chef – und vielleicht auch sich selbst – damit überraschen, wie weit Sie nach dem Sommerloch gekommen sind. Möglicherweise haben Sie dann schon ein fertiges Konzept.
Nathan Baird schreibt in seinem Buch Innovator’s Playbook, dass Projekte in den meisten Fällen daran scheitern, dass dem Anfangsprozess zu wenig Zeit und Aufmerksamkeit gewidmet wird. Kosten- und Zeitdruck in Unternehmen verlangen eine „schnelle Lösung“. Doch was nicht sauber aufgesetzt ist, lässt sich auch nicht sauber zu Ende bringen. Das Sommerloch ist daher fast prädestiniert, um ein neues Projekt zu starten. Zumindest lassen sich darin in Personalunion Ideen zusammentragen und ausarbeiten.
5. Pause machen
Natürlich dürfen und sollten Sie den Sommer auch genießen. Ob allein, mit dem Partner oder der Familie, gönnen Sie sich eine Auszeit.
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