E-Learning – Fakten und Trends auf einen Blick
Laut einer aktuellen Studie setzen bereits 85,6 Prozent der Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz E-Learning bei der beruflichen Weiterbildung ein. Das klingt erst einmal toll. Wer aber tiefer bohrt, findet heraus, dass die meisten Unternehmen erst kürzlich mit der Vermittlung von Lerninhalten über digitale Kanäle begonnen haben. Die bestehende Lernkultur im Unternehmen und auch die Bereitschaft der Mitarbeiter, sich auf diesem Wege weiter- oder sogar auszubilden, sei bislang einfach nicht vorhanden gewesen, so die beiden am häufigsten genannten Gründe für die Verzögerung.
Woran mag das liegen? Denn eigentlich sind die meisten von uns ja schon „gut ausgebildet“ im Umgang mit der smarten Technik. Dabei geht es schließlich nicht nur darum, unser Leben ein wenig einfacher zu machen, weil Planungs-Apps To-Do-Listen für uns erstellen und der digitale Kalender dafür sorgt, dass wir den Geburtstag der Schwiegermutter nie wieder vergessen. Wir konsumieren ganz gezielt Informationen, von denen wir denken, dass Sie uns – beruflich oder privat – weiterbringen. Gewillt und in der Lage, mittels digitaler Angebote zu bilden, sind wir demnach schon. Vielleicht ist den meisten Nutzern einfach nur noch nicht wirklich bewusst, wie umfassend die Möglichkeiten sind, sich mittels E-Learning zu bilden? Oder vielleicht ist es gerade die Masse an Möglichkeiten, die uns verwirrt und vielleicht auch Angst macht? Um beide Fragen grob zu beantworten, haben wir im Folgenden einige Fakten rund um das Thema E-Learning zusammengetragen:
E-Learning – Definition
E-Learning ist der Sammelbegriff für alle Schulungen, Workshops, Trainings und weiteren Bildungsangebote, die mittels Internet, Intranet oder mobiler Anwendungen dem Mitarbeiter/Kunden einer Firma zur Verfügung gestellt werden.
E-Learning ist im umfassenden Sinne ein Sammelbegriff für Lehr- und Lernprozesse, die durch den Einsatz von digitalen Medien unterstützt werden.
Markus Schärli-Reinhard & Heinz Siegenthaler
Das Angebot reicht dabei von der Aufzeichnung einer Präsentation bis zum multimedialen Web-based Training. Der Grundgedanke hinter dem E-Learning ist, dass jeder im eigenen Tempo und zu einer selbstgewählten Zeit lernen kann. Technische Basis von E-Learning sind so genannte Learning Management Systeme (LMS) oder auch Learning Experience Plattformen (LXP). Letztere bieten dabei ein noch ausführlicheres Lernerlebnis, weil sie wie eine Art offenes Ökosystem auch Lerninhalte von anderen Servern als nur den unternehmensinternen anbieten.
E-Learning – Formate
Grundsätzlich wird unterschieden in Web based Trainings, bei dem die Wissensvermittlung einzig über das digitale Angebot passiert, und Blended Learning, das eine Mischung aus Präsenz- und Web-basiertem Unterricht ist. Ebenso gibt es flexible Onlinekurse und Kurse, die zu fest terminierten Zeitpunkten stattfinden:
- Web based Training: Teilnehmer arbeiten die ihnen digital zur Verfügung gestellten Folien durch, dabei werden die vermittelten Lerninhalte nach jeder Lektion mittels Fragen überprüft.
- Video-Learning: Statt Folien werden den Teilnehmern die Lerninhalte mittels kleiner Video-Sequenzen vermittelt. Der Wissensstand wird ebenfalls mit Fragen überprüft. In der Regel können die Teilnehmer bei Video-Kursen per Chat oder E-Mail Fragen stellen, ebenso steht meistens auch Begleitmaterial wie Checklisten oder Studien in Form von pdf-Dateien zur Verfügung.
- Webinar: Wie beim Seminar gibt es einen festen Termin, wann ein Webinar stattfindet. Die Teilnehmer können sich dann in den Video-Call einwählen und dem Live-Vortrag des Referenten lauschen. Fragen können via Chat-Funktion gestellt werden. Tipp: Ein spannendes Beispiel für ein Webinar finden Sie unter diesem Link.
- Massive Open Online Course (MOOCs): Inhalte – wie beispielsweise Universitätsvorlesungen – werden als Video oder in Form von Folien über ein Portal der breiten Masse zur Verfügung gestellt.
- Erklärvideos: Informative Videos, in denen ein komplizierter Sachverhalt verständlich erläutert wird.
- Lern-Apps: Weniger Wissensvermittlung, sondern eher Überprüfen von Wissen durch Abfragen von Vokabeln, Prüfungsfragen oder anderen Dingen, die im Beruf oder Privatleben wichtig sind (Führerschein, Einbürgerungstest etc.).
- Wiki: Plattformen, auf denen Wissen in schriftlicher Form abgerufen werden kann. Es gibt dabei öffentliche und (firmen)interne Wikis.
In den meisten Fällen kombinieren Unternehmen verschiedene Formate, um die Personalentwicklung voranzutreiben.
E-Learning – Trends
Die Einführung von E-Learning – sei es in Form von Web-based Trainings oder Blended Learning – benötigt einen umfassenden Change-Prozess innerhalb der eigenen Unternehmensorganisation. Dieser geht einher mit der gesamten Digitalen Transformation. Neue Technologien finden sich daher zunehmend auch bei E-Learning-Angeboten wieder:
1. Künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz wird beim E-Learning zur Individualisierung von Angeboten genutzt. Daten von Anwendern werden gesammelt und mittels Algorithmen verarbeitet, um die Lerninhalte an die Person und ihren Wissenstand anzupassen. Was dabei schon alles möglich ist, hat das E-Learning Journal gut zusammengefasst.
2. Gamification
Der Einsatz von Gamification bedeutet, Lernprozesse spielerischer zu gestalten. Die Lerninhalte werden so aufgebaut, dass Sie den Intellekt fordern, aber auf der anderen Seite auch erbrachte Leistungen belohnen. Denn wo Fortschritt belohnt wird, bleiben Lernende motiviert.
Spielerisch lassen sich Lerninhalte auch in optischer Form aufbereiten, wie zum Beispiel als Sketch Note.
3. Virtual Reality
Die virtuelle Welt wird zunehmend auch in Unternehmen zur Fort- und Weiterbildung genutzt. Plötzlich sind realistische Trainings an Orten möglich, die sonst nur schwer zugänglich sind (Windräder, Bohrinseln etc.). Es können außerdem Szenarien eingeübt werden, bei denen in der Realität keine Fehler passieren dürfen – etwa medizinische Operationen. Was früher nur während der Pilotenausbildung im Flugsimulator möglich war, wird heute in vielen anderen Bereichen ebenfalls eingesetzt. Das Eintauchen in die virtuelle Welt bedeutet für den Teilnehmer, dass er die Situation für sich als realistisch erkennt. Dabei können Dinge wie Stresslevel, komplexe Arbeitsabläufe, Gefahrensituationen erprobt werden, ohne dass es zu einem (echten) Schaden kommt.
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