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Für Ihren individuellen Wissensvorsprung haben wir hier 4 getAbstract-Zusammenfassungen (4 Bücher mit insgesamt 1002 Seiten) zum Thema recherchiert und praktisch eingeordnet. Hätten Sie diese Arbeit selbst übernommen, wären Sie nicht weniger als 1196 Minuten (ungefähr 20 Stunden) beschäftigt gewesen. Erfahren Sie mehr.

Unternehmensnachfolge: Früher planen heißt länger leben.

Immer mehr Familienbetriebe werden aufgelöst, weil Inhaber die Nachfolge nicht rechtzeitig regeln. Hier finden Sie Starthilfe.

Unternehmensnachfolge: Früher planen heißt länger leben.

Rund jedes dritte KMU in der Schweiz wird aufgelöst, weil sich niemand findet, der es übernehmen will. So die Zahlen der Studie „KMU Nachfolge – Quo Vadis?“ der Stiftung KMU Next. Und dass sich diese traurige Zahl, die jedes Jahr viele – oft hoch spezialisierte – Arbeitsplätze kostet, zeitnah nicht ändern wird, zeigt eine aktuelle Erhebung aus dem Jahr 2022: Laut der Inkassogesellschaft Dun & Bradstreet waren von den 614 247 im Schweizer Handelsregister eingetragenen Unternehmen 93 009 auf der Suche nach einer Nachfolgeperson.

Warum ist es so schwierig, einen Nachfolger an der Spitze von – selbst solide wirtschaftenden – Unternehmen zu finden? Einer der Hauptgründe ist laut Experten, dass sich viele Inhaberinnen und Inhaber viel zu spät um die Nachfolge kümmern.

Sie stecken im täglichen Arbeitsalltag fest. Sie arbeiten im und nicht am Unternehmen, wie es gerne heißt. Sprich: Sie kümmern sich darum, dass der Laden läuft, und haben gar keine Zeit, sich Gedanken um die mittel- und langfristige Zukunft ihres Unternehmens zu machen. Hinzu kommt eine sich über Dekaden einschleichende „Selbstverständlichkeit“, was die Nachfolge angeht: Im und um den Betrieb herum gehen alle Beteiligten unhinterfragt davon aus, dass „die Kinder“ den Familienbetrieb auf jeden Fall in die nächste Generation führen werden. Genauer diskutiert hat das aber bisher niemand und nach außen hin transparent gemacht schon gar nicht.

Am D-Day ist man dann furchtbar überrascht und noch mehr enttäuscht, wenn einem der Filius oder das Töchterchen kurz vor dem 60sten Geburtstag mitteilt, dass man „auf gar keinen Fall“ in die Fußstapfen des Papas oder der Mama treten wird. Und alle fähigen externen Kandidaten für den Job haben natürlich bereits vor 20 Jahren die Weichen anders gestellt – weshalb auch das Umfeld keine Abhilfe schaffen kann, die auf die schnelle verfügbar und erst recht noch vertrauenswürdig wäre. Gibt es einen Ausweg aus diesem Dilemma?

Beginnen Sie nicht erst einen Tag vor Ihrem Ausstieg

Sagen wir es so: Es gibt kein Patentrezept. Doch wenn Sie Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Übergabe erhöhen möchten, sollten Sie vor allem frühzeitig mit der Nachfolgeregelung beginnen. Grundsätzlich haben Sie dabei drei Optionen:

  • den Family-Buy-out, also die familiäre Übernahme
  • den Management-Buy-out, bei dem das Unternehmen an das bestehende und etablierte Management übergeben wird
  • den Management-Buy-in, also die Übergabe / den Verkauf an ein externes Management
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Zusammenfassung (Buch)

Unternehmensnachfolge leicht gemacht

Wollen Sie Ihr Unternehmen ewig leiten? Welches Kind eignet sich als Nachfolger am besten? Oder heben Sie lieber einen Fremden in den Chefsessel? Und schließlich soll das Ganze auch finanziell kein Fiasko werden.

Peter May und Claudia Sies Frankfurter Allgemeine Buch
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Reden Sie also am besten zuerst einmal mit der Familie: Vielleicht gibt es jemanden, der das Unternehmen weiterführen möchte. Das können neben den eigenen Kindern auch Neffen, Nichten oder andere Verwandte sein. Bauen Sie keinen Druck auf, sondern lassen Sie das Thema hier und dort mal fallen, um die Reaktionen zu evaluieren.

  1. Sagen Sie, wie wichtig Ihnen eine Fortführung unter der familiären Flagge wäre.
  2. Stellen Sie aber auch klar, dass die Fortführung kein Muss ist, und drohen Sie nicht mit Konsequenzen (z. B. Enterbung).
  3. Führen Sie mehrere Gespräche, am besten auch mit fachlicher Unterstützung.
  4. Führen Sie diese Gespräche am besten schon, sobald Ihre Kinder die Schule verlassen.

Findet sich niemand oder ist es sogar an Ihnen zu sagen, dass niemand aus Ihrer Familie als Nachfolger infrage kommt, müssen Sie entscheiden: Bauen Sie gezielt und organisiert ein internes Management auf, das in Ihren letzten Jahren im Unternehmen sukzessive (und nach Ihrem Ausscheiden nahtlos) übernehmen kann. Wenn Ihnen diese Idee nicht schmeckt, beginnen Sie frühzeitig mit der Suche nach einem geeigneten externen Kandidaten – und planen Sie die Veräußerung des Betriebs. Auch dabei ist externe Hilfe häufig wertvoll.

Peter May und Claudia Sies raten in ihrem Buch Unternehmensnachfolge leicht gemacht:

Beginnen Sie mit der Planung der Übergabe spätestens an Ihrem 50sten Geburtstag!

Die eigentliche Übergabe sollte dann mindestens drei Jahre vor dem eigentlichen Stichtag beginnen – sowohl bei einer familieninternen wie auch bei einer Buy-out-Entscheidung. Neben den organisatorischen, steuerlichen, rechtlichen Aspekten vergessen Sie bitte nicht die emotionale Komponente. Denn:

Unfähige oder unwillige Nachfolger, Senioren, die allzu lange an ihren Stühlen kleben, Streitigkeiten in der Unternehmerfamilie oder Fehler bei der (steuer-)juristischen Ausgestaltung der Nachfolge wirken nicht selten wie Zeitbomben, die das Unternehmen früher oder später in den Ruin treiben.

Peter May und Claudia Sies

Setzen Sie sich bewusst mit Ihren Gefühlen, Emotionen und Wünschen auseinander. Finden Sie vor allem auch eine Antwort darauf, was nach der Übergabe mit Ihnen passieren soll. Wollen Sie das Arbeitsleben ganz hinter sich lassen oder etwas anderes neu beginnen? Machen Sie das klar! Wollen Sie den Nachfolgern Ihre Hilfe anbieten und doch noch nicht ganz ausscheiden? Regeln Sie auch das genau: Nicht selten klammern sich ehemalige Patrons noch an das „Alte“ und mischen sich weiterhin in den unternehmerischen Alltag ein. Und das tut – so zeigt es die Praxis immer wieder – weder ihnen noch den ehemaligen Unternehmen gut.

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Zusammenfassung (Buch)

Erfolgsmodell Familienunternehmen

Management by schwäbische Hausfrau: Familienunternehmen schlagen sich besser, als die BWL erlaubt.

Peter May Murmann Verlag
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Lesen Sie dazu auch unser Gespräch mit Arnold und Moritz Weissman, Vater und Sohn, die nicht nur Unternehmen hinsichtlich der Übergabe beraten, sondern selbst gezeigt haben, wie es erfolgreich laufen kann, wenn der Sohn den Betrieb des Vaters regelbasiert übernimmt.

Es braucht dringend ein Nachfolgekonzept

Regelbasiert ist ein gutes Stichwort: Wichtig ist, dass Sie die Übergabe detailliert planen. Das Nachfolgekonzept sollte in genauer Absprache zwischen Gebendem und Nehmendem erstellt werden. Die drei wichtigsten Elemente dabei sind:

  • Der Status quo: Bewerten Sie Ihr Betriebsvermögen, erstellen Sie eine genaue Aufstellung über Ertrags- wie auch Kreditlage und definieren Sie Ihre Liquidität. Wie viele Mitarbeitende arbeiten bei Ihnen und über welche Qualifikationen verfügen sie? Wie steht es um Ihren Standort / Ihre Standorte?
  • Rechtslage: Welche Rechtsform hat das Unternehmen? Wie steht es um die Vermögenswerte? Wie steht es um Ihr Vermögen nach der Übergabe? Welche steuerlichen und rechtlichen Konsequenzen hat die Übergabe? Geht das Unternehmen an ein Mitglied der Familie, müssen Sie klären, in welcher Form Sie es weitergeben – z. B. als Erbe oder Schenkung oder auch Kauf.
  • Marktlage: Hier geht es um die aktuelle Situation im Hinblick auf Kunden, Lieferanten, Partnerschaften usw. Machen Sie eine genaue Auflistung aller Produkte und Dienstleistungen. Welche Investitionen oder Veränderungen sind geplant? Welche Wettbewerber gibt es und wie sieht die Strategie für die kommenden Jahre aus. Stichwort: digitale Transformation. Wird das Unternehmen verkauft, braucht es zudem einen Geschäftsplan.
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Unternehmensnachfolge

Die Übergabe einer Firma ist eine unternehmerische Aufgabe par excellence. So lässt sie sich am besten bewältigen.

Birgit Felden und Annekatrin Klaus Schäffer-Poeschel
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Lassen Sie sich begleiten

Natürlich, als Unternehmer oder Unternehmerin haben Sie über Jahrzehnte bewiesen, dass Sie führen, organisieren und managen können. Dass Sie für Ihre Angestellten ein sicheres Arbeitsverhältnis schaffen und viel Geld verdienen konnten. Vielleicht haben Sie Ihr Unternehmen in schwierigen Zeiten sogar aus einer misslichen Situation wieder in sichere Gewässer manövriert. Trotzdem gilt: Bei einer Unternehmensübergabe sollten Sie nie auf fachlichen Rat verzichten. Ihre Emotionen wurden schon angesprochen und wir alle wissen, dass Gefühle den Blick auf die reale Situation ein wenig trüben können.

Je mehr Worte wir verwenden können, um zu beschreiben, was wir fühlen, desto besser werden wir in der Lage sein, uns selbst zu verstehen und uns anderen verständlich zu machen.

Marc Brackett

Neben einem Notar, einem Anwalt und einem Steuerberater sollten Sie auch auf Menschen setzen, die sich mit Betriebsübergaben auskennen. Jemanden, der das Ganze sachlich betrachtet und dennoch empathisch agiert. Meist findet sich im Umfeld des Unternehmens eine solche Vertrauensperson – und wenn das Wort fällt, wissen Sie auch instinktiv, um wen es sich dabei handeln könnte.

Auch beim Beratungspersonal gilt: Fangen Sie früh mit der Suche an. Sie brauchen Menschen, die Ihr Unternehmen, Ihre Branche, aber auch Sie selbst verstehen. Überlassen Sie keine der Positionen dem Zufall.

Weitere Infos zum Unternehmensverkauf finden Sie auch hier:

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Unternehmensverkauf – richtig gemacht

Es ist vielleicht das Letzte, was Sie mit Ihrem Unternehmen tun, aber trotzdem: Machen Sie’s richtig!

H. Gerhard Benneck Wiley-VCH
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